Madrid - China und private Investoren sondieren offenbar eine Investition von 13 Mrd. Dollar (8,97 Mrd. Euro) in den angeschlagenen spanischen Bankensektor. In spanischen Regierungskreisen hieß es am Mittwoch, der staatliche chinesische Pensionsfonds CIC erwäge ein Investment von neun Mrd. Dollar, von privater Seite könnten weitere vier kommen.

Der spanische Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero besucht derzeit China und Singapur und hat mit den Finanzbehörden in Peking gesprochen. Finanzspritzen von Außen kämen spanischen Banken gelegen. Sie brauchen laut offiziellen Angaben rund 15 Mrd. Euro. Andere Schätzungen gehen von bis zu 100 Mrd. Euro aus, wenn Verluste durch Abschreibungen auf Immobilien mitgerechnet werden.

Die größte Oppositionspartei in Portugal unterstützt den Ruf des Landes nach Milliardenhilfen von EU und IWF nun doch. Die Situation sei ernst, sagte der Chef der Sozialdemokratischen Partei PSD, Pedro Passos Coelho, nach einem Gespräch mit dem geschäftsführenden Ministerpräsidenten José Sócrates. Die PSD werde jedwede notwendige Hilfe anbieten, um die Bedingungen für ein Hilfspaket zu erfüllen. "Portugal braucht diese Hilfen", sagte er.

In Athen regiert die Hoffnung

Hoffnung heißt das Prinzip auch in Griechenland. Die Regierung in Athen glaubt noch immer, eine Umschuldung verhindern zu können. "Die umfangreichen Reformen werden zu Wachstum führen, und damit werden wir sie abwenden", sagte Finanzminister Giorgos Papakonstantinou.

Italiens Wirtschaft wird bis 2013 langsamer wachsen als prognostiziert und ist damit bei den Schlusslichtern im Euroraum. Der Wirtschafts- und Finanzplan sieht für heuer einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,1 Prozent (statt 1,3 Prozent) vor, für 2012 von 1,3 Prozent (statt 2,0) und für 2013 von 1,5 Prozent (statt 2,0). Die Neuverschuldung wird heuer auf 3,9 Prozent taxiert - sie soll bis 2013 auf 1,5 Prozent sinken. (Reuters, dpa, tkb, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14.4.2011)