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Österreich spricht (Symbolfoto)

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Linz - Die Folgen der Erdbebenkatastrophe in Japan waren in den vergangenen Wochen das Gesprächsthema Nummer eins der Österreicher. Platz zwei geht an den libyschen Diktator Gaddafi, Rang drei an die Treibstoffpreise. Die Arbeit der Bundesregierung rangiert - gleichauf mit Alfons Haiders "Dancing Stars"-Auftritt - nur im Mittelfeld. Das ergab eine Umfrage des Linzer Instituts IMAS, deren Ergebnisse am Mittwoch veröffentlicht wurden.

Die Meinungsforscher haben von 17. März bis 7. April 1.009 für die österreichische Bevölkerung über 16 Jahre repräsentative Testpersonen in persönlichen Interviews befragt, für welche Themen sie sich zuletzt am meisten interessiert bzw. worüber sie mit Bekannten diskutiert haben. 78 Prozent nannten die Situation in Japan, 66 Prozent die Aufstände in Libyen und 59 Prozent die Treibstoffpreise bzw. die Biosprit-Diskussion.

Neben diesen Top-Themen bewegen die Österreicher auch die Zukunft des Bundesheeres (40 Prozent) und die Anschuldigungen gegen den ehemaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser oder den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi (je 37 Prozent). IMAS wies darauf hin, dass die Lobbyisten-Affäre rund um den zurückgetretenen ÖVP-Delegationsleiter Ernst Strasser erst unmittelbar nach Start der Befragung aufgetaucht und daher nicht in der Liste enthalten gewesen sei.

Opernballgäste interessanter als Regierungsgeschäfte

Die Debatte um Ausländergesetze und Deutschkurse für Asylwerber bewegt 36, die Situation der katholischen Kirche 35 Prozent. Für die Gästeliste des Opernballs interessierten sich 33 Prozent der Befragten - und damit mehr als für die Arbeit der Bundesregierung. Diese liegt mit 30 Prozent gleichauf mit Alfons Haiders "Dancing Stars"-Auftritt oder der Plagiats-Affäre um den ehemaligen deutschen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg.

Die Auswertung der Ergebnisse nach Geschlechtern bescheinigte den Frauen hohe Affinität zu klassischen Klatschthemen wie Opernball, "Dancing Stars" oder der bevorstehenden Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton. Sportveranstaltungen, die Zukunft des Bundesheeres oder die aktuelle Wirtschaftsentwicklung sind eher männlich besetzt. Die Unter-30-Jährigen zeigten sich an medial präsenten Themen durch die Bank weniger interessiert als ältere Semester. (APA)