Paris - Ein Berater des abgewählten ivorischen Präsidenten Laurent Gbagbo, der sich geweigert hatte, von seinem Amt abzutreten, hat der früheren Kolonialmacht Frankreich einen "Staatsstreich" gegen sein Land vorgeworfen. Eine französische Sondereinheit habe Gbagbo am Vortag in Abidjan festgenommen, sagte Alain Toussain am Dienstag vor Journalisten in Paris. Die französische Regierung wolle sich auf diese Weise den Zugriff auf die Einnahmequellen des westafrikanischen Landes sichern. Toussain forderte die Freilassung Gbagbos und seiner Familie.

Auch der frühere französische Außenminister Roland Dumas sagte, französische Soldaten hätten Gbagbo festgenommen. Dies hätten sie auf einen "politischen Befehl" hin getan, sagte der sozialistische Politiker am Dienstag dem Radiosender France Inter. Die Pariser Regierung hatte hingegen am Montag versichert, Gbagbo sei von Truppen des international anerkannten Präsidenten Alassane Ouattara gefasst worden. Französische Spezialkräfte seien nicht auf das Gelände von Gbagbos Residenz in Abidjan vorgedrungen, sagte ein Regierungssprecher. Nach seiner Festnahme wurde der Ex-Präsident in das Golf-Hotel der ivorischen Wirtschaftsmetropole gebracht, wo Ouattara sein Quartier hat. (APA)