Der neue Webbrowser von Symbian 3

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Nokia X7 mit vier Lautsprechern

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Nokia E6 für Blackberry-Fans

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Nokia richtet sich auch nach dem radikalen Strategiewechsel auf eine längere Durststrecke und weitere Einbußen im Mobilfunkmarkt ein. Der Nokia-Aufsichtsrat habe offen darüber gesprochen, dass in der Zwischenzeit mit einem geringeren Marktanteil zu rechnen sei, sagte Jorma Ollila, der Vorsitzende des Gremiums, der "Financial Times". Erst danach könne der finnische Mobiltelefon-Produzent auf dem neuen Konzept aufbauen. Im Februar hatte Nokia-Chef Stephen Elop eine enge Zusammenarbeit mit Microsoft angekündigt.

Mit Microsoft

Gemeinsam mit dem amerikanischen Softwarekonzern wollen die Finnen Mobiltelefone auf Basis des Betriebssystems Windows Phone 7 bauen. Obwohl Nokias Betriebssystem Symbian damit auslaufen wird, will das Unternehmen in den kommenden zwei Jahren noch 150 Mio. Symbian-Handys verkaufen.

Ollila und Elop sowie die Nokia-Führungsriege bezeichneten den Übergang von Symbian auf Windows Phone 7 in der "Financial Times" als eine der größten Herausforderungen der neuen Strategie. "Der einfachere Weg ist, mit Windows Phone 7 ganz neu anzufangen. Der schwierigere Weg ist, mit Symbian weiterzuarbeiten", sagte Jo Harlow, die die Smartphone-Sparte von Nokia leitet. Nokia will das Microsoft-Geschäft bis Ende des Monats abschließen.

Marktanteile

Nokias Symbian hat lange den Smartphone-Markt dominiert. Noch im Jahr 2007 hielt das Betriebssystem einen Marktanteil von 64 Prozent bei den Computer-Handys. Zuletzt setzten allerdings Konkurrenten wie Apple dem Unternehmen kräftig zu, der Marktanteil von Symbian brach stetig weiter ein.

Die Partnerschaft mit Microsoft soll noch in diesem Monat in trockene Tücher gebracht werden. Nur einige Details sind bekannt, wie die Umsätze auf die Partner verteilt werden sollen. Nokia werde aber bei den Werbeumsätzen in einem Maße profitieren, wie es ohne das Zusammengehen mit Microsoft überhaupt nicht möglich gewesen wäre, sagte Elop.

 Symbian lebt

Nokia hat am Dienstag seine jüngsten Entwicklungen beim Handybetriebssystem Symbian 3 vorgestellt. Passend dazu präsentierte man mit dem X7 und dem E6 neue Handsets.

Google-Anleihen und flotterer Browser

Auffälligste Neuerung der Version Symbian "Anna" ist die Überarbeitung des Startbildschirms samt neuer Icons und eine übersichtlicher gestaltete Menüansicht. Dabei orientiert sich der finnische Hersteller auffällig an Googles Mobile-Plattform Android. Davon profitieren soll nicht zuletzt der Bedienkomfort. Das Wechseln (Blättern) zwischen den Homescreens solle ebenso leichter von der Hand gehen wie das Tippen auf der erneuerten virtuellen Tastatur auf Touchscreens. Dazu gehört die Unterstützung der Eingabe im Hochformat.

Neuer Browser

Zu den Highlights zählt zudem ein stark beschleunigter Webbrowser. Der Hersteller verspricht samt Flash 10-Unterstützung ein bis zu dreimal schnelleres Surf-Erlebnis als mit der Vorgängerversion. Das Kartenprogramm Ovi Maps glänzt mit einem frischen Interface sowie automatisierten Suchvorschlägen. Für Unternehmen interessant ist die Anbindung an Microsoft Exchange, Microsoft Communicator Mobile und Microsoft SharePoint.

Neue Flaggschiffe

Das Software-Update soll in Bälde an bestehende Symbian 3-Handys ausgeliefert werden, allerdings schickt Nokia auch zwei neue Flaggschiffe ins Rennen. Das "X7" trumpft mit einem 4 Zoll großen OLED-Display, einer 8-Megapixel-Kamera (Dual-LED-Blitz, 720p Video) und gleich vier Lautsprechern (einer an jeder Ecke) auf. Um die Maße im Zaum zu halten wurde der Akku fest verbaut, ein Micro-USB-Port dient als Schnittstelle. Für den Betrieb soll der Alleskönner mit einem 680 MHz-Prozessor und 245 MB Arbeitsspeicher auskommen, der interne Speicher von 1 GB lässt sich per Speicherkarten erweitern. Das X7 wird mit den Spielen Galaxy on Fire und Asphalt 5 ausgeliefert.

Die Business-Variante heißt "E6" und verbaut wie ein Blackberry eine Volltastatur unterhalb des 2,46 Zoll großen Touchscreens, das über eine besonders hohe Pixeldichte von 326 ppi verfügt. Eine 8-MP-Kamera ist so wie die Mobilfunktechnologien WiFi und HSPA ebenfalls Teil der Ausstattung. Zudem verspricht Nokia business-gerechte Sicherheitslösungen, eine Hardware-gestützte Datenverschlüsselung und neue E-Mail-Funktionen, unter anderem mit der Möglichkeit, direkt aus dem Kalender Meetinganfragen zu stellen und zu akzeptieren.

Update in Sicht

Die neuen Handsets sollen im zweiten Quartal 2011 erscheinen - wie viel sie kosten werden, will Nokia noch bekanntgeben. Die Neuerungen in Symbian Anna werden per Aktualisierung auch die Geräte Nokia N8, Nokia E7, Nokia C7 und Nokia C6-01 nutzen können. (zw)

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