Podgorica - Die Ankündigung einer ersten Gay Pride-Parade in Montenegro erhitzt die Gemüter in der Hauptstadt Podgorica. Auch die Regierung konnte sich bisher auf keinen einheitlichen Standpunkt einigen. Während die für 31. Mai angekündigte Parade vom Regierungschef Igor Luksic unterstützt wird, ist der Menschen- und Minderheitenrechtsminister Ferhad Dinosha klar dagegen.

Kein großer Nutzen für Homosexuelle

"Man muss sich mit den Unterschieden in einer Gesellschaft auseinandersetzen", meinte Luksic zur angekündigten Parade. "Wir werden damit zeigen, dass wir zivilisiert sind", so der Regierungschef. Ein völlig konträre Meinung vertritt Minister Dinosha. "Eine Homosexuellenparade wird dieser Bevölkerungsgruppe keinen großen Nutzen bringen", glaubt der Minister. Montenegro sei ein kleines Land, wo sich alle kennen würden. Er befürchte langfristige negative Auswirkungen der lesBitranSchwulen Kundgebung. Ein Angebot der VeranstalterInnen, den Vorsitz des Organisationsausschusses zu übernehmen, lehnte Dinosha ab.

Vorbereitungen laufen

Blanka Radosevic-Marovic, die Stellvertreterin des Menschenrechtsministers, hingegen bestätigte ihre Teilnahme an der Parade. Unterdessen teilte die nichtstaatliche Organisation "Forum Progres" mit, dass sich SpitzenfunktionärInnen der Polizei in Podgorica in die vom Organisationsausschuss geführten Vorbereitungen eingeschaltet hätten. (APA)