Graz - Die in Graz bettelnden Roma aus der Slowakei und Bulgarien, für deren Verbleib vor einigen Wochen tausende Grazer demonstrierten und unterschrieben, können zum Teil bleiben. Nicht, weil Juristen das von ÖVP, SPÖ und FPÖ beschlossene schärfste Bettelverbot Österreichs als verfassungswidrig einstufen.

In einer Kooperation von Pfarrer Wolfgang Puchers Vinzenzgemeinschaft und der österreichweiten Straßenzeitung Global Player haben nun etwa 50 der rund 100 Roma Jobs als Kolporteure.

Rund 360 Exemplare wurden schon verkauft, obwohl das Bettelverbot erst im Mai in Kraft tritt. "Die Zeitung wird ohnehin von Sympathisanten der Bettler gekauft", sagt August Eisner von der Vinzenzgemeinschaft dem Standard, "denen bleibt es überlassen, ein bisschen mehr als die 2,50 Euro pro Zeitung zu zahlen."

Global Player werde keine Konkurrenz für die Grazer Straßenzeitung Megaphon darstellen, die vor allem von der afrikanischen Community verkauft wird.

Pfarrer Pucher freut sich auch über weitere Hilfe: "Es gibt auch schon andere Arbeitsangebote von Grazer Firmen." So habe etwa das Entsorgungsunternehmen Saubermacher zugesichert, ein bis zwei Roma zu beschäftigen, auch eine Tischlerei und ein Museum bieten Jobs an. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD; Printausgabe, 9./10.4.2011)