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Rapid will sich nicht noch einmal die Butter vom Brot nehmen lassen. Schon gar nicht in Sankt Hanappi.

Foto: REUTERS/Dominic Ebenbichler

Wien/Graz - Fußball-Rekordmeister SK Rapid steht vor dem Heimspiel gegen den SK Sturm Graz am Samstagabend (18.30 Uhr) unter Zugzwang. Will die Pacult-Truppe die Chancen auf den Meistertitel zum Start des letzten Bundesliga-Viertels wahren sowie den Anschluss an die Europacup-Plätze nicht verlieren, ist ein Sieg gegen die zweitplatzierten Grazer Pflicht. Die Steirer peilen das Ende ihrer Negativserie in Hütteldorf an.

Beim "Hinspiel" vor einer Woche in Graz (3:3) hatten die Rapidler den möglichen Sieg nach einer 3:1-Führung noch aus der Hand gegeben. Am Samstag soll dies nicht noch einmal passieren. "Wir wollen dieses Heimspiel natürlich gewinnen", betonte Rapid-Coach Peter Pacult.

Die Hütteldorfer werden vor eigenem Publikum wohl wieder mit einem 4-4-2-System agieren. Das 4-2-3-1, das man auch in Graz praktiziert hatte, sei allerdings durchaus eine Alternative. "Die beiden Außenspieler haben viel Druck gemacht, auch im Zentrum war es positiv. Es spricht auch nichts dagegen, wieder so zu spielen", ließ sich Pacult nicht in die Karten blicken.

Neben Dober, Kavlak, Gartler und Pehlivan fällt nun auch Goalie Helge Payer aus, der ÖFB-Teamgoalie ist erkrankt. Damit hütet Raimund Hedl, der sich auch erst kürzlich von einer Erkrankung erholt hat, erstmals seit dem 11. Dezember 2010 (3:3 gegen Wacker Innsbruck) wieder das Rapid-Tor.

Die Kicker des seit vier Runden unbesiegten Tabellenfünften sind topmotiviert: "Wir haben in Graz ein ordentliches Spiel gemacht, auf die Leistung können wir aufbauen. Morgen zählt für uns aber nur der Sieg", sagte Kapitän Steffen Hofmann. Boris Prokopic kennt einen Schlüssel zum Erfolg. "Wir müssen die Fehler im Spielaufbau abstellen", sagte der 23-jährige Mittelfeldspieler, dessen Vertrag bis Sommer 2012 verlängert wurde.

Vor der 28. Runde trennen den Fünften Rapid (42) sieben Punkte vom Tabellenführer und Lokalrivalen Austria (49), dazwischen sind Sturm Graz (46), Red Bull Salzburg (44) und Ried (43) zu finden. Dahinter lauern auch noch Wiener Neustadt (42) und Innsbruck (39).

Die ständigen Diskussionen über die Nachfolge von Alfred Hörtnagl auf der Sportdirektor-Position kann der Rapid-Coach nicht nachvollziehen. Vereine wie Ried, Mattersburg oder Wiener Neustadt hätten auch keinen Sportdirektor und kein Problem damit. "Nur bei Rapid wird immer alles als Problem gesehen", meinte Pacult.

Bei den Gästen ist die Sportdirektor-Frage seit Donnerstag gelöst, der Kontrakt von Oliver Kreuzer wurde um zwei Jahre verlängert. Die Grazer haben allerdings keine guten Erinnerungen an ihre Meisterschafts-Gastspiele in Hütteldorf. In den jüngsten drei Partien gab es Niederlagen. Im direkten Duell sind sie gar schon sechs Runden sieglos (0/2/4). Zudem kommt die zuletzt schwache Ausbeute in Auswärtsspielen: Seit dem 3:0 in Wiener Neustadt am 20. November 2010 gab es in sechs Partien nur drei Punkte (0/3/3).

"Wir haben bewiesen, dass wir auch auswärts gegen Spitzenteams bestehen können, wie etwa im Spiel gegen die Wiener Austria", sagte Coach Franco Foda. Am 2. März hatten seine Schützlinge in der Generali-Arena ein 2:2 erreicht. "Wir werden mehr Räume haben und der Platz für Konter wird da sein", hofft der Deutsche.

Seine Elf, die auf den gesperrten Patrick Wolf verzichten muss, werde das Forechecking forcieren. "Wichtig ist, dass wir kompakt stehen, aggressiv in die Zweikämpfe gehen und, wenn wir in Ballbesitz kommen, schnell nach vorne spielen", fügte der Sturm-Trainer hinzu. Im Tor könnte Christian Gratzei nach überstandener Verletzung sein Comeback geben, eine Entscheidung fällt erst am Spieltag. (APA)

SK Rapid Wien - SK Sturm Graz (Samstag, 18.30 Uhr, Hanappi-Stadion/ausverkauft, SR Einwaller). Bisherige Saisonergebnisse: 2:0 (a), 3:1 (h), 3:3 (a)

Rapid: Hedl - Kayhan, Sonnleitner, Soma, Katzer - Hofmann, Heikkinen, Prokopic, Drazan - Salihi, Nuhiu

Ersatz: Kraus - Schimpelsberger, Kulovits, Trimmel, Patocka, Hinum, Saurer, Vennegoor of Hesselink

Es fehlen: Payer (krank), Dober (rekonvaleszent), Gartler, Kavlak, Pehlivan (alle verletzt)

Sturm Graz: Gratzei - Standfest, Schildenfeld, Burgstaller, Ehrenreich - Hölzl, Kienzl, Weber, Kainz - Szabics, Kienast

Ersatz: Cavlina - Mevoungou, Klem, Haas, Muratovic, Pürcher, Hassler, Foda, Weinberger

Fraglich: Salmutter (Rückenprobleme)

Es fehlen: P. Wolf (gesperrt), Feldhofer (Wadenverletzung), Perthel (Adduktorenzerrung)