Paris - Frankreichs Innenminister Claude Gueant will neben der illegalen auch die legale Einwanderung in sein Land eindämmen. Vor allem bei Familienzusammenführungen und Arbeitsgenehmigungen solle es künftig mehr Restriktionen geben, sagte Gueant in einem Interview für das am Freitag erscheinende "Figaro-Magazin". Nach den von vielen Medien des Landes bereits veröffentlichten Wortlaut-Auszügen erklärte er, bereits einen Ländervergleich in Sachen Immigration in Auftrag gegeben zu haben.

"Beim Asyl ist unser Land trotz der verfügten Beschränkungen großzügiger als Deutschland oder Großbritannien, obwohl wir die gleichen internationalen Abkommen anwenden. Sollte sich herausstellen, dass es Anomalitäten in unserer Praxis gibt, dann wird es Änderungen geben", kündigte der Minister demnach an. Frankreich habe 2010 rund 10.000 Asylverfahren positiv beschieden.

Bei der illegalen Einwanderung habe Frankreich schon Akzente gesetzt: "Vor 2001 hat Frankreich lediglich 8000 bis 9000 Menschen in ihre Heimatländer zurückgebracht, heute sind es ungefähr 30.000." Für das laufende Jahr habe er das Ziel von 28.000 Rückführungen vorgegeben. "Aber ehrlich gesagt: Ich hoffe, dass wir das übertreffen werden", betonte Guéant in dem Interview. (APA)