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Syriens Militär gilt als Assad-treu.

Foto: Hussein Malla/AP/dapd

Damaskus - Die staatenlosen Kurden in Syrien sollen nach rund fünf Jahrzehnten die Staatsbürgerschaft zurückerhalten. Präsident Bashar al-Assad erließ am Donnerstag ein entsprechendes Dekret, das zumindest einem Großteil der Kurden des Landes zu gültigen Ausweispapieren verhelfen dürfte. Beobachter werteten diesen Schritt als erste echte Reform seit Beginn der Proteste gegen das Regime vor rund drei Wochen.

Nach einer umstrittenen Volkszählung in der Provinz Hassaka im Jahr 1962 hatten rund 120.000 syrische Kurden ihre Staatsbürgerschaft verloren. Man behauptete, sie seien Kurden aus der Türkei, die illegal nach Syrien eingewandert seien. Nach Angaben kurdischer Organisationen liegt die Zahl der Betroffenen und ihrer Nachkommen inzwischen bei rund 250.000 Menschen, die ohne offizielle Ausweispapiere sind.

Außerdem entließ Assad am Donnerstag den Gouverneur der Provinz Homs, Iyad Ghasal. In der Provinz hatte es in den vergangenen Tagen mehrfache blutige Zusammenstöße zwischen Demonstranten und den Sicherheitskräften gegeben. (APA)