Wien - Der Börsegang des oberösterreichischen Aluminiumkonzerns AMAG ist geglückt. Die Austria Metall AG hat 19,3 Mio. Aktien, davon 5,3 Millionen neue Aktien um 19 Euro bei den Anlegern platziert, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Erstnotiz an der Wiener Börse ist wie geplant morgen, Freitag. Die bisherigen Eigentümer verkauften knapp 14 Millionen alte Aktien an das Börsepublikum, um drei Millionen weniger als ursprünglich geplant.

Über die Kapitalerhöhung fließen rund 100 Mio. Euro in die AMAG, die frühere Constantia Packaging erhält für ihre Aktien (ohne Greenshoe) rechnerisch rund 266 Mio. Euro brutto. "Die abgebende Aktionärin CP Group 3 B.V., vormals Constantia Packaging, behält (vor Ausübung der Mehrzuteilungsoption) einen Anteil von 34,5 Prozent am Unternehmen", heißt es in der AMAG-Unternehmensaussendung.

Von den insgesamt platzierten Aktien gehen rund 95 Prozent an institutionelle Anleger und rund 5 Prozent an österreichische Privatanleger.Die AMAG Arbeitnehmer-Privatstiftung hält einen Anteil von rund 11 Prozent. Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) hält 11,5 Prozent, die Oberbank einen Anteil von 5 Prozent. Der Vorstand und weitere Führungskräfte der AMAG beteiligen sich mit insgesamt 129.250 Aktien zum Emissionspreis.

AMAG und Eigentümergesellschaft haben sich verpflichtet, in den nächsten sechs Monaten, die Arbeitnehmer-Privatstiftung, der Vorstand sowie die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich in den ersten zwölf Monaten nach der Erstnotiz keine weiteren Aktien auszugeben bzw. zu verkaufen.

Obwohl deutlich unter den ursprünglichen Erwartungen wird die Platzierung der 19,3 Millionen AMAG-Aktien bei den Kernaktionären mit Erleichterung quittiert: "Wir sind zufrieden, dass die Transaktion trotz sehr schwierigem Umfeld gelungen ist", ließ der Kernaktionär der Muttergesellschaft Constantia Packaging, One Equity Partners (OEP), mitteilen.

Erleichterung im Unternehmen

Bei der AMAG ist man wiederum zufrieden, dass die Kapitalerhöhung dem Unternehmen 100 Mio. Euro bringt - Mittel, die in einen späteren Ausbau von Ranshofen und für die Rückzahlung von Verbindlichkeiten aus einer Entschuldung der Muttergesellschaft fließen sollen.

Anlegerschützer Wilhelm Rasinger sprach davon, dass mit der Reduktion der verkauften Aktien "auf sinnvolle Weise die Notbremse gezogen worden ist". Er sei "froh, dass das Unternehmen an der Börse ist und sich hoffentlich auf seine ureigenen Aufgaben konzentrieren kann."

Die AMAG hatte ursprünglich bis zu 22,29 Mio. Aktien angeboten, musste am Mittwoch - offensichtlich wegen zu geringen Interesses - aber den Verkauf der ursprünglich 14 Millionen alten Aktien um drei Millionen Anteilsscheine kürzen. Die Kapitalerhöhung blieb im ursprünglichen Ausmaß aufrecht. Das Preisband wurde am Mittwoch nach unten hin auf 19 bis 21 Euro verengt.

Die AMAG ist eine von drei Divisionen der früheren börsenotierten Constantia Packaging, in die 2009 OEP, eine Tochter der US-Großbank J.P. Morgan für rund 470 Mio. Euro eingestiegen war. Auch die beiden anderen Constantia-Divisionen Duropack (Wellpappe) und Flexibles (flexible Verpackungen) könnten separat an strategische Investoren verkauft oder an die Börse gebracht werden, ein solcher Schritt steht dem Vernehmen nach aber nicht an.

Am Börsegang der AMAG waren BNP Paribas und J.P. Morgan sowie Erste Group, Raiffeisen Centrobank (RCB) und UniCredit Bank Austria beteiligt. (APA)