Wien - Othmar Karas, neuer ÖVP-Delegationsleiter im Europaparlament, hat weiter Erklärungsbedarf. Die Kronen Zeitung veröffentlichte ein Bild, das zeigt, dass an seiner Brüsseler Privatadresse ein Firmenschild der Lobbyingfirma "EU Triconsult" des neuen EU-Abgeordneten Hubert Pirker angebracht war, "bis vor wenigen Tagen" , wie es im Text heißt. Karas hatte bisher nur eingeräumt, dass er Pirker seine Privatadresse nur für die Anmeldung eines Firmentelefons überlassen habe. Nun begründet er das Schild mit der Zustellmöglichkeit für Handyrechnungen an Pirker.

Andreas Khol, Obmann des ÖVP-Seniorenbundes, will am 15. September mit 3000 Getreuen eine Wallfahrt nach Mariazell unternehmen: als Dank dafür, dass der mit 13.000 Vorzugsstimmen ausgestattete Heinz Becker (infolge der Skandale um Hella Ranner, aber das wird nicht so laut gesagt) ins EU-Parlament kommt. Bitten will er um gute Ideen für Europa.

Becker versicherte am Mittwoch, dass er diese Ideen ohnehin hat: Er will sich in Straßburg fraktionsübergreifend bemühen, dass die Senioren wie in Österreich eine gesetzlich fixierte europäische Vertretung auf Sozialpartnerebene erhalten. Dabei gesteht er, dass das Verarbeiten der neuen Eindrücke von der Europapolitik für ihn noch eine Herausforderung sei. (cs/DER STANDARD, Printausgabe, 7.4.2011)