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Schlag auf Schlag geht es auf dem internationalen Börsenparkett.

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New York - Der weltweite Übernahmekampf der großen Börsen wird immer unübersichtlicher. Die US-amerikanisch-europäische Börse NYSE Euronext plant einem Medienbericht zufolge ein Gegengebot für den kleineren US-Konkurrenten Nasdaq OMX. Wie der US-Fernsehsender Fox Business am Dienstag unter Berufung auf NYSE-nahe Kreise berichtet, erwägt NYSE-Chef Duncan Niederauer, ein Gebot für die Nasdaq OMX vorzulegen, und will dafür die Fusion mit der Deutschen Börse nicht weiterbetreiben.

Mitte Februar hatten die Deutsche Börse und die NYSE Euronext ihren Zusammenschluss angekündigt. Die Aktionäre der nach Börsenwert gewichtigeren Frankfurter sollten nach den Plänen 60 Prozent am neuen gemeinsamen Unternehmen halten. Am 1. April holte die nach Marktkapitalisierung deutlich kleinere Nasdaq OMX dann zum Gegenschlag aus: Gemeinsam mit der Rohstoffbörse IntercontinentalExchange (ICE) kündigte sie ein feindliches Gegenangebot an. Eigenen Angaben zufolge liegt es um rund 20 Prozent über dem Angebot der Frankfurter. 

Australische Fusion

Probleme gibt es auch in Fernost bzw. Australien: Die Milliarden-Fusion der Börsenbetreiber von Singapur und Sydney droht zu Platzen. Die australische Regierung hat Bedenken, dass der Zusammenschluss nationalen Interessen zuwiderlaufe. Deshalb kündigte Finanzminister Wayne Swan am Dienstag an, er werde das Kaufgebot der Singapore Exchange für den heimischen Betreiber ASX im Wert von 7,8 Milliarden Dollar ablehnen.

Zugleich ließ Swan die Tür aber einen Spalt offen: Eine endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen, ließ er wissen. Die Börse von Singapur teilte mit, sie habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. SGX will nun den direkten Dialog mit dem Minister suchen und hofft, die erforderliche Zustimmung doch noch zu bekommen. Änderungen an der Offerte seien derzeit nicht geplant, sagte SGX-Chef Magnus Bocker. (APA/Reuters)