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Die Vorfahren der Zebras waren die ersten Pflanzenfresser, die ihre Ernährung vor rund 9,9 Millionen Jahren kurzfristig von Baum- und Strauchblättern auf Gras umstellten. Vor 7,4 Millionen Jahren wurden auch Vorfahren des afrikanischen Elefanten zu Weidetieren, später kehrten sie allerdings zurück zu einer Laubdiät.

Foto: APA/EPA/DAI KUROKAWA

Washington/Salt Lake City - Fossile Zähne afrikanischer Pflanzenfresser zeigen, welche Tiere im Laufe ihrer Entwicklung eher Gras oder lieber Blätter fraßen. Mit der Analyse des Zahnschmelzes verfolgte ein Forscherteam um Thure Cerling von der University of Utah zurück, wie die Vorfahren von Elefanten, Nilpferden und Co. im Laufe der Evolution ihre Ernährung den wechselnden Umweltbedingungen angepasst haben. Die Geologen untersuchten 452 fossile Zähne von neun Tierfamilien aus Kenia.

Die Vorfahren der Zebras waren demnach die ersten Pflanzenfresser, die ihre Ernährung vor rund 9,9 Millionen Jahren kurzfristig von Baum- und Strauchblättern auf Gras umstellten. In dieser Zeit begannen sich wegen eines Klimawandels die wärmeliebenden, zellulosereichen C4-Gräser in Ostafrika auszubreiten - sie wurden dort aber erst vor einer Million Jahre die dominierende Pflanzenform. Zu den weit verbreiteten C4-Pflanzen zählen heute neben bestimmten Steppengräsern etwa Mais und Rispenhirse.

Gras, Laub und wieder Gras

Auch Verwandte der Nashörner begannen schon vor 9,6 Millionen, ihre Verdauung auf die neue Speise C4-Gras einzustellen, wie die Geologen in der Fachzeitschrift Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS) berichten. Ebenso schwenkten Nilpferde von Laub auf C4-Gras um. Vor 7,4 Millionen Jahren wurden Vorfahren des afrikanischen Elefanten zu Weidetieren. Heute ernähren sich die Rüsseltiere allerdings wieder hauptsächlich von Laub. Bei vielen Tierfamilien entwickelten die einzelnen Gattungen unterschiedliche Nahrungsvorlieben.

Einige Paarhufer bevorzugen heute eine Mischkost aus C3- und C4-Pflanzen. Giraffen mit ihren langen Hälsen haben sich laut Forscher ihr Futter noch nie vom Boden geholt. (red/APA)