Kairo - Der seit dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak regierende Militärrat will darüber wachen, dass in Ägypten keine extremen religiösen Kräfte die Macht übernehmen können. "Ägypten wird nicht von einem zweiten Khomeini regiert werden", erklärten Mitglieder des Gremiums bei einem Treffen mit Chefredakteuren, über das die Kairoer Tageszeitung "Al-Masry Al-Youm" am Dienstag berichtete. "Der Militärrat wird nicht zulassen, dass extremistische Gruppierungen die Kontrolle im Land übernehmen", zitierte das Blatt den Vize-Verteidigungsminister Mohammed Mokhtar al-Mella.

Ayatollah Ruhollah Khomeini hatte 1979 nach einer Revolution gegen den pro-westlichen Schah Reza Pahlavi die Macht im Iran übernommen und eine bis heute bestehende islamistische Diktatur ("Gottesstaat") errichtet. Bei den Äußerungen der Generäle des ägyptischen Militärrates handelte es sich um die ersten öffentlichen Erklärungen des Gremiums darüber, inwieweit es in den politischen Prozess im Land eingreifen könnte. Der Militärrat hatte nach dem Sturz Mubaraks am 11. Februar die Regierungsgeschäfte übernommen. (APA)