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Fekter vor dem Ministerrat: "Man muss sich überlegen, wofür man Geld ausgibt".

Foto: apa/Schlager

Wien - In der Diskussion um die Etablierung von Türkisch als Maturafach haben sich Innenministerin Maria Fekter und Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (beide ÖVP) vor der Ministerratssitzung am Dienstag eher skeptisch gezeigt. Mehrsprachigkeit sei gut, aber sie würde das Steuergeld lieber in die Deutschkenntnisse von Kindern mit Migrationshintergrund investieren, sagte Fekter.

"Zuerst sollen alle Staatsbürger und die, die bei uns zur Schule gehen, Deutsch können", findet die Innenministerin. Mehrsprachigkeit sei zu unterstützen, aber man solle türkisch nicht Vorrang gegenüber anderen Sprachen geben. "Jeder kann Sprachen lernen, wie er will, die Frage ist nur, wo man das Steuergeld einsetzt."

Deutsch hat für Karl Vorrang

Wissenschaftsministerin Karl schlug in eine ähnliche Kerbe wie ihre ÖVP-Kollegin. "Ich beneide Kinder mit Migrationshintergrund, weil sie mehrere Sprachen können." Im Moment gebe es aber andere Probleme. Vorrangig sei, dass alle Kinder die deutsche Sprache beherrschen, um dem Unterricht folgen zu können. "Ich halte Türkisch für eine sehr wichtige Sprache und es ist gut, dass sie an den Unis angeboten wird", so Karl. Sie habe aber genügend eigene Themen. Die Verhandlungen mit Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) würde daher ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon führen.

Schmied will sich "die Sache gut überlegen"

Schmied zeigte sich von der Skepsis der ÖVP-Kolleginnen wenig beeindruckt. Man müsse die Sache gut überlegen, und erst einmal mit dem Koalitionspartner absprechen. Einen Zeitplan gebe es nicht. Kritik an Türkisch als Maturafach hielt sie entgegen, dass es ein großes Portfolio an Sprachen im Angebot gebe und neben Türkisch u.a. auch Chinesisch überlegt werde. (APA)