Die Realität der Roma ist in vielen europäischen Ländern von politischer und sozialer Ausgrenzung geprägt. Die kulturelle Selbstermächtigung stellt aber gerade im Bereich der Musik eine Strategie zur Emanzipation in der Gesellschaft dar. Diese Strategie wurde letzte Woche in einer Podiumsdiskussion mit anschließendem Konzert im "Klub Ost" erläutert.

Foto: Armand Feka

Die serbischen Wissenschaftlerinnen Dragana Antonijević und Ana Banić-Grubišić haben Interviews mit Angehörigen der Roma-Hip-Hop-Community geführt um die kulturelle Praxis des "Roma Hip Hop" zu erforschen. Ihre Ergebnisse wurden in einer Runde mit Vertretern des Centro Romano und dem Wiener Institut für Dialog und Zusammenarbeit (VIDC) vorgestellt.

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Die beiden serbischen Forscherinnen haben dabei die Strukturen von Roma-Communites und die Zusammenhänge von Roma-Musikkultur untersucht. Dabei zeigen die Ergebnisse, dass die sogenannte Roma Rapkultur nicht wirklich vorhanden ist. "Vieles wird von außen auf die Roma-Kids übertragen", erzählt Banić-Grubišić.

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Für die Romaband KAL und ihren Bandleader Dragan Ristić ist Integration von Roma in der Mehrheitsgesellschaft abseits von Rassismen und Stereotypen von zentraler Bedeutung.

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Die Band KAL - der Name bedeutet in Romanes "schwarz" - wurde von den Brüdern Dušan und Dragan, gegründet, um die Vorurteile und Klischees mit denen viele Roma aufgrund ihres Aussehens nach wie vor konfrontiert sind, anzusprechen.

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Die Musik von KAL orientiert sich an traditioneller, geigen- und akkordeon-lastiger Roma-Musik vermischt mit Hip Hop-Elementen, Dub-Delays und wird mit einer Portion Rock abgerundet. Damit bringt KAL einen Musikstil auf die Bühne der einen durchwegs tanzbaren und zugleich eigenständigen Sound vereint.

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In den Liedertexten des Albums "Radio Romanista" werden ganz bewusst politische Statements übermittelt, die sich gegen Diskriminierung richten. Mit ihrem Humor und einer Prise musikalischer Phantasie, haben sie die Fähigkeit entwickelt unterschiedliche Klänge zu vermischen, die sich jeglichen Konventionen entgegenstellt.

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Bandleader Dragan möchte vor allem mit Begriffen wie "Engagement" und "Mission" seine Zuhörer erreichen. Dass dabei auch regelmäßig Platzierungen in den "World Music Charts" erreicht werden, ist ihrer "Sache" nur zuträglich.

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KAL auf MySpace

Video zum Song "Ding Deng Dong"

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