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Böser Bub! Wayne Rooney hat das F-Wort vor laufender Kamera gleich mehrmals ausgesprochen.

Foto: REUTERS/Toby Melville

London - Wayne Rooney hat sein "bad boy"-Image einmal mehr unterstrichen. Der verbale Ausraster des englischen Fußball-Nationalspielers nach seinem Hattrick beim 4:2-Erfolg von Rekordmeister Manchester United bei West Ham United am Samstag war am Wochenende ein gefundenes Fressen für die britischen Boulevardmedien. Fast überall war das Foto von Rooney zu sehen, auf dem er nach seinem dritten Treffer in Richtung eines TV-Kameramanns giftete.

Vorläufige Sperre von zwei Spielen

Der Verband leitete gegen den 25-Jährigen ein Disziplinarverfahren wegen "Gebrauch anstößiger, beleidigender und/oder ausfälliger Sprache" ein und verhängte am Montag eine vorläufige Sperre von zwei Spielen. Der Fall stellt ein Novum dar, für Fluchen im Fernsehen war in England bisher noch kein Spieler bestraft worden. Manchester United hat Berufung gegen die Entscheidung eingelegt.

Entschuldigung

Die britischen Medien verzichteten auf das genaue Zitat der Rooney-Tirade, bei der das F-Wort nach Angaben des Verbands gleich dreimal gefallen ist, allerdings war ManUnited "not amused". Noch am Samstagabend wurde eine offizielle Entschuldigung Rooneys von Klubseite veröffentlicht: "Ich möchte mich für mein Auftreten beim Torjubel entschuldigen, besonders bei allen Eltern und Kindern, die dies gesehen haben. Die Emotionen schlugen hoch. Rückblickend war diese Reaktion in der Hitze des Moments unangemessen. Es war nicht gegen jemand speziell gerichtet."

Der Torjäger des Renommierklubs zelebrierte sein Handelfmetertor zum 3:2-Zwischenstand, nachdem die Hammers zur Halbzeit noch 2:0 geführt hatten. Die Bilder wurden von Sky Sports weltweit ausgestrahlt. Unmittelbar nach den deutlich zu hörenden Beleidigungen Rooneys entschuldigte sich der Sender beim Publikum.

Bei Rooney sind aber nicht zum ersten Mal die Sicherungen im Zusammenhang mit TV-Kameras durchgebrannt. So verunglimpfte er bei der WM 2010 in Südafrika die englischen Fans, die gepfiffen und gebuht hatten, nach dem torlosen Unentschieden gegen Algerien ebenfalls vor laufenden Kameras.

Der 25-Jährige, der sein Trefferkonto in der Premier League in dieser Saison auf zehn erhöhte, traf in der 65., 73. und 79. (Handelfmeter) dreimal und sorgte nach einem 0:2-Halbzeitstand fast im Alleingang für den Sieg. Das vierte Tor von United erzielte der Mexikaner Javier "Chicharito" Hernandez (84.). Mark Noble (11./25.) hatte seine Mannschaft jeweils per Elfmeter mit 2:0 in Führung gebracht. ManUnited steuert weiter in Richtung des 19. Meistertitels. (sid/red)