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Wien - Die Wahlen zur Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) gehen am Donnerstag zu Ende. Seit Dienstag sind rund 184.000 Studierende an den 18 Universitäten, 28 Pädagogischen Akademien und sechs Privatuniversitäten aufgerufen, ihre Vertretung neu zu wählen. Für die 45 Mandate in der Bundesvertretung, dem österreichweiten Studentenparlament, kandidieren heuer zwölf Listen. Die derzeitige rot-grüne ÖH-Führung verteidigt dabei eine knappe Mehrheit von 23 Sitzen.

Das letzte Wahllokal schloss um 17.30 Uhr, mit dem Endergebnis wird gegen 22.00 Uhr gerechnet. Die Wahlbeteiligung ist in den vergangenen Jahrzehnten ständig zurückgegangen, 1999 machten nur knapp 28 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Heuer wurde - auf Grund des Studentenrückgangs nach der Einführung der Studiengebühren - mit einem leichten Ansteigen gerechnet. Bisher zeichnet sich allerdings kein solcher Trend ab.

Folgende Fraktionen kämpfen um die 45 Sitze in der ÖH-Bundesvertretung (in der Reihenfolge des Stimmzettels):

  • AktionsGemeinschaft (AG)
  • Grüne und Alternative StudentInnen (GRAS)
  • Verband sozialistischer Studentinnen und Studenten Österreichs (VSStÖ)
  • Fachschaftslisten Österreichs (FLÖ)
  • Liberales Studentinnen und Studenten Forum (LSF)
  • Kommunistischer StudentInnenverband/Linke Liste (KSV)
  • Ring Freiheitlicher Studenten (RFS)
  • Liste Unabhängiger Studierender (LUST)
  • www.no-maam.at (No Ma'am)
  • George W. Bush
  • Saddam Hussein
  • Ökologische Liste

Mit zwölf Listen kandidieren diesmal deutlich weniger Fraktionen als 2001. Damals hatten 17 Gruppierungen um die Studentenstimmen geworben.

Medizin-Studierende wählen nur Fakultätsvertretung

Die Medizin-Studenten in Wien, Graz und Innsbruck können bei diesem Urnengang noch nicht die Uni-Vertretung der - laut Gesetz bereits bestehenden - Medizin-Universitäten wählen. Sie bestimmen "nur" die Fakultätsvertretung an der Stamm-Universität. Am 1. Jänner 2004 sollen nach den derzeitigen Plänen diese Fakultätsvertretungen in Universitätsvertretungen der jeweiligen Medizin-Uni umgewandelt werden. Die Uni-Vertretung der Stamm-Uni, aus der die Mediziner ausgegliedert werden, soll davon unbeeinflusst bleiben. Das letzte Wort darüber sei aber noch nicht gesprochen, sagte Varga.

Linke Koalition seit den 2001

Nach den letzten ÖH-Wahlen 2001 hat eine Koalition aus GRAS, VSStÖ und KSV mit einer Mehrheit von 25 von 45 Mandaten das Kommando in der ÖH-Exekutive übernommen und die VP-nahe AG an der Spitze abgelöst. Nach dem Ausscheiden des KSV aus der Koalition im vergangenen Sommer verfügen GRAS und VSStÖ allerdings nur mehr über 23 Mandate. Die AG hält in der 45 Sitze umfassenden Bundesvertretung 15 Mandate, die GRAS zwölf, der VSStÖ elf, der KSV, die FLÖ und das LSF je zwei und der RFS ein Mandat. Als ÖH-Vorsitzende fungierte zwischen Juli 2001 und Juni 2002 Anita Weinberger (GRAS). Seither hat die VSStÖ-Vertreterin Andrea Mautz diese Position inne. (APA)