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Naguib Sawiris (Mitte) bei einem Besuch bei Nordkoreas Diktator Kim Jong Il (rechts) und Jang Song Thaek, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Nationalen Verteidigungskommission (links).

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Kairo - Der ägyptische Milliardär und Telekom-Unternehmer Naguib Sawiris will eine eigene Partei gründen, um den Aufbau einer säkularen, toleranten und weltoffenen Zivilgesellschaft voranzubringen. Die Gruppierung soll den Namen "Partei der freien Ägypter" tragen und mit der Parole "Lasst uns gemeinsam die Zukunft bauen, damit Ägypten seine Größe wiedergewinnt" um Wählerstimmen werben, berichtete die Kairoer Tageszeitung "Al-Masry Al-Youm" am Sonntag.

Sawiris ist ein christlicher Kopte und Eigentümer des populären Fernsehsenders "Dream TV". In seinen öffentlichen Äußerungen spielt die konfessionelle Zugehörigkeit keine Rolle. Er und seine zwei Brüder, die Konzerne im Bau- und im Immobiliensektor besitzen, haben ihren Reichtum ohne Bindung an das Regime des am 11. Februar gestürzten Präsidenten Hosni Mubarak erworben.

Freie Parlamentswahlen

Bis zum Herbst soll es in Ägypten erstmals freie Parlamentswahlen geben. Ein im Vormonat erlassenes neues Parteiengesetz ermöglicht die weitgehend freie Gründung von politischen Parteien. Bereits früher hatte die Muslimbruderschaft angekündigt, eine Wahlpartei unter dem Namen "Partei für Freiheit und Gerechtigkeit" zu gründen. Die Islamisten gelten als die bestorganisierte politische Kraft im Land.

Auch andere Gruppen und Personenkreise kündigten Parteigründungen an. Zu ihnen zählen liberalere Abspaltungen der Muslimbruderschaft, dogmatische Islamisten (sogenannte Salafisten), ehemalige Terroristen der Gamaa Islamija (Islamische Gruppe), die der Gewalt abgeschworen haben, aber auch Liberale und Vertreter der Jugendbewegung, die die Massenproteste zum Sturz Mubaraks initiiert hatten. (APA)