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Die Frauenarbeitslosigkeit ist im März um 2,6 Prozent gestiegen.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Wien - Insgesamt ist die Arbeitslosigkeit ist im März zum 13. Mal in Folge gesunken. 252.587 Menschen waren arbeitslos gemeldet, das ist ein Rückgang von 5,2 Prozent. Mit knapp 70.000 Personen waren auch weniger Stellensuchende in Schulungen. Aber nicht alle profitierten von der Erholung des Arbeitsmarktes. Männern kam der Aufschwung in der Industrie und am Bau zugute, bei Frauen hingegen stieg die Arbeitslosigkeit.

Während im März die Arbeitslosigkeit in der Industrie (-23,8 Prozent) und am Bau (-19,6 Prozent) stark zurückging, stieg sie im Dienstleistungssektor. Ein besonders hoher Anstieg von 10,5 Prozent war im Tourismus zu verzeichnen, laut Sozialministerium rührt dies vom negativen "Ostereffekt": Voriges Jahr nämlich fiel der Monatswechsel in die Karwoche, was die Geschäfte im Tourismus ankurbelte. Schlechte Nachrichten gibt es auch für das als krisensicher gepriesene Gesundheits- und Sozialwesen, in dem die Arbeitslosigkeit im März um 6,9 Prozent zulegte.

Große Geschlechterunterschiede

Dementsprechend gab es im März auch große Geschlechterunterschiede. Die Männerarbeitslosigkeit ist um 10,1 Prozent zurückgegangen, jene der Frauen hat hingegen um 2,6 Prozent angezogen. Die Jugendarbeitslosigkeit ist im März wiederum stark auf 38.377 Jobsuchende geschrumpft. Die nationale Arbeitslosenquote belief sich somit Ende März auf 6,9 Prozent (-0,5 Prozentpunkte), nach EU-Definition beträgt sie 4,3 Prozent.

Nach Bundesländern betrachtet bleibt Wien das Sorgenkind des Arbeitsmarktes. In der Bundeshauptstadt ist die Arbeitslosigkeit im März um 8,5 Prozent gestiegen, dafür ging die Zahl der Schulungen um 26 Prozent zurück. Negativ entwickelte sich auch Tirol mit einem Arbeitslosigkeitszuwachs von 4,1 Prozent. In allen anderen Bundesländern ging die Arbeitslosigkeit zurück.

Laut Sozialminister Hundstorfer läuft die Arbeitsmarktentwicklung derzeit weit besser als prognostiziert, ÖVP-Wirtschaftssprecher Steindl sieht in den März-Daten einen "deutlichen Beweis" für den momentanen Wirtschaftsaufschwung. Kritik kam hingegen von den Grünen: Viele hätten zwar eine Arbeit, könnten aber kaum davon leben, ein gesetzlicher Mindestlohn müsse her. (APA)