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Was Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz mit dem Sender Servus TV vorhat, sieht Walter Köhler so: "Meiner Meinung nach beweist er sehr gut, dass man Privatfernsehen mit ernsthaftem und hochwertigem Programm machen kann und dass man als Privater nicht immer nur im Schmuddeleck daheim sein muss."

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Ab 6. April auf Servus TV: "Terra Mata"

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Auf dem Red Bull-Sender Servus TV startet am 6. April die Reihe "Terra Mater", die jeweils um 20.15 Uhr Filme aus den Bereichen Natur, Wissenschaft und Geschichte bringt und dabei vor allem auf spektakuläre Bilder und hochwertige Inhalte setzt. Verantwortlich dafür zeichnet der bisherige Chef des ORF-Aushängeschildes "Universum", Walter Köhler, der im Herbst den öffentlich-rechtlichen Sender verließ und samt Team zu Servus TV wechselte.

Köhler zeigte sich am Rande der Präsentation der ersten "Terra Mater"-Folge am Mittwochabend in Wien "überglücklich" über sein neues Tätigkeitsfeld. "Es funktioniert blendend, es geht uns sehr gut und wir sind großartig aufgenommen worden", so Köhler. Konkret leitet er die Factual Studios, eine Tochter des Red Bull Mediahouse, die Servus TV beliefert. Dort habe er "ein Spitzenteam von 13 Leuten, das alle Stücke spielt".

"Für Aufträge aller Art offen"

Neben der Arbeit für Servus TV, mit dem die Factual Studios einen Belieferungsvertrag für "Terra Mater" haben, ist die Firma unter anderem auch im Kinobereich umtriebig. Zwei Feature-Dokus gehen derzeit an den Start, so Köhler. Einer der Filme nennt sich "Among Wolves" ("Unter Wölfen") und zeigt die wahre Geschichte eines Buben, der nicht nur als Kind verkauft wurde, sondern nach dem Tod seines "Besitzers" in ein Wolfsrudel geriet und dort aufwuchs. Grundsätzlich sei man für Aufträge aller Art offen, sagte Köhler: "Wenn der ORF auf uns zukommt, habe ich auch kein Problem damit."

Vom öffentlich-rechtlichen Sender schied der Doku-Experte eher im Unfrieden. Köhler, der "Universum" zu einer internationalen Marke aufgebaut hatte, wollte die Sendung ebenfalls in eine Tochterfirma verlagern. "Es hat dazu tiefe Gespräche gegeben, warum der ORF sich anders entschieden hat, ist mir ein Rätsel." Seinen Nachfolger bei "Universum", den Briten Andrew Solomon, kenne er, sagte Köhler. Wie er ihn finde? "Kein Kommentar."

"Privatfernsehen mit ernsthaftem und hochwertigem Programm"

Was Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz mit dem Sender Servus TV vorhat, sieht Köhler so: "Meiner Meinung nach beweist er sehr gut, dass man Privatfernsehen mit ernsthaftem und hochwertigem Programm machen kann und dass man als Privater nicht immer nur im Schmuddeleck daheim sein muss. Das ist eine große Marktlücke in Zeiten wo die öffentlich-rechtlichen Sender in Österreich und Deutschland immer mehr von ihrem Kernauftrag weggehen."

"Terra Mater" startet mit einer achtteiligen BBC-Produktion namens "Human Planet - Planet der Menschen". Regisseur Brian Leith zeigt darin die Lebensrealität von Menschen, die in extremen Regionen leben, etwa im Mekong-Delta, das zur Regenzeit die breiteste Stromschnelle der Welt bildet. (APA)