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Vorschlag zur Güte: Fantasiegeld für Fantasieforderungen.

Image: Arranged Money, a Creative Commons Attribution Share-Alike (2.0) image from anilmohabir's photostream

Geht es um den angeblich durch File Sharing entstandenen Schaden übt sich die Musikindustrie schon gerne mal in durchaus kreativer Arithmetik. Was dabei an riesigen Beträgen zusammenkommt, ist für Außenstehende oft logisch nur schwer nachzuvollziehen, im aktuellen Prozess gegen Limewire hat man in dieser Hinsicht nun den sprichwörtlichen Vogel abgeschossen.

Zahlen

Wie man bei law.com aufgespürt hat, haben BMG, Sony, Virgin, Warner und Co. die Schadenersatzforderungen zunächst mit bis zu 75 Billionen US-Dollar beziffert. Als untere Grenze hat man einen ebenfalls noch recht fantasievollen Betrag von 400 Milliarden US-Dollar definiert.

Vergleiche

Eine Forderung, die bei der zuständigen Richterin allerdings auf wenig Verständnis stieß, in einer 14-seitigen Stellungnahme bezeichnet sie die Forderung schlicht als "absurd". Der Wert von 75 Billionen US-Dollar würde sämtliche Einnahmen der Musikindustrie seit dem Jahr 1877 übersteigen, pflichtet sie der Argumentation der Verteidigung bei. Am Rand sei bemerkt, dass dieser Wert auch das jährliche Bruttoinlandsprodukt der ganzen Welt übertrifft.

Logik

Bei der Verteidigung von Limewire zeigt man sich über diese klaren Worte natürlich erfreut, die Richterin folge damit sowohl "Recht als auch Logik". Die Verhandlung über die Schadensersatzansprüche der Industrie soll Anfang Mai fortgesetzt werden. (red, derStandard.at, 25.03.11)

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