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Der Gerichtsprozess zwischen Sony und dem Playstation 3-Hacker George Hotz, kurz Geohot, geht weiter. Das Unternehmen wirft Geohot vor zwei "nicht funktionierende" Festplatten abgeliefert und damit die Anweisungen des Gerichts missachtet zu haben. Der Anwalt von George Hotz reagierte gestern, Mittwoch darauf und meinte: Sony "weint Krokodilstränen". 

Klage

Das Unternehmen verklagt den 21-jährigen Hotz aus Glen Rock, New Jersey wegen der vermeintlichen Verletzung des Digital Millenium Copyright Acts. Er habe  einen Schlüssel zum Knacken der PS3-Sicherheitsmechanismen bereitgestellt und entsprechende Software-Tools.

Damit ist es Playstation 3-Besitzern möglich volle Kontrolle über die Spielkonsole zu bekommen, so lassen sich also neben Homebrew-Software auch Schwarzkopien abspielen. 

(Defekte) Festplatten

Im Rahmen des Gerichtsverfahrens wurde Hotz vom Untersuchungsrichter in San Francisco aufgefordert seine Festplatten an Sony abzugeben, sodass Dateien in Verbindung mit dem Hack ausgelesen und als Beweismittel verwendet werden könnten. 

Doch Sony beklagte sich beim Richter und erklärte, dass die Festplatten nicht mehr funktionierten. "Hotz hat alle integralen Komponenten der beschlagnahmten Festplatten entfernt", diese seien nun "komplett funktionsuntüchtig". Stewart Kellar, der Anwalt von Hotz, erklärte, dass Sony übertreibe: Die Festplatten "hatten keine Controller Card. Das ist alles." Bei der Controller Card handelt es sich einfach ausgedrückt um das Interface zwischen Mainboard um anderen Hardware-Komponenten, zum Beispiel Festplatten. 

Mittlerweile soll Hotz die Controller Cards an Sony übergeben haben, Wired erhielt dazu keine Stellungnahme von Sony.

Streitigkeiten

Einer der Streitpunkte zwischen Sony und George Hotz ist jener wo der Prozess ausgetragen werden soll. Hotz besteht darauf in New Jersey verklagt zu werden, nicht in Kalifornien. Sony wiederum meint, dass Hotz einen Playstation Network-Account in Nord-Kalifornien besitze. Außerdem verfüge er dort über Einkommen, was anhand seines Paypal-Kontos belegt werden soll.

Sony lässt Hotz keine Ruhe und wirft ihm vor, dass er "inmitten der gerichtlichen Untersuchung" nach Südamerika gereist sei. Anwalt Kellar erklärte, dass sein Mandant stets verfügbar gewesen sei.

Sony hat freie Hand

Untersuchungsrichter Joseph Spero genehmigte Sony bereits die Öffnung des Paypal-Kontos von George Hotz so wie die Offenlegung aller IP-Adressen die Hotz's Webseite sei Jänner 2009 besucht haben. (red)

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