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Luftkampf über Tripolis.

Foto: AP/Delay

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Hier soll sich Muammar Gaddafis Zelt befinden.

Foto: Foto:GeoEye/AP/dapd

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Ein Rebell, der sich freut.

Foto: REUTERS/Goran Tomasevic

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Die Charles de Gaulle in Toulon.

Foto: Foto: Francois Mori/AP/dapd

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Dänische F16-Maschinen warten auf der NATO-Basis Segonella (Sizilien) auf ihren Einsatz.

Foto: Foto:Andrew Medichini/AP/dapd

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Die Linke macht in Berlin derweil Stimmung gegen die Intervention.

Foto: REUTERS/Tobias Schwarz

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Explosionen nach einem Luftschlag der Alliierten auf einer Straße zwischen Bengasi and Ajdabiya. Fotograf ist Goran Tomasevic.

Foto: REUTERS/Goran Tomasevic

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Ein Rafal-Jet der französischen Luftwaffe startet in Richtung des libyschen Luftraums.

Foto: (Foto:ECPAD, Sebastien Dupont/AP/dapd

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Ein Rebell beobachtet aus erstaunlicher Nähe Explosionen.

Foto: REUTERS/Goran Tomasevic

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Eine Straße südlich von Bengasi wurde von französischen Flugzeugen aus bombardiert.

Foto: REUTERS/Finbarr O'Reilly

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Im norditalienischen NATO-Stützpunkt Aviano werden neue Raketen für die Kampfjets geliefert.

Foto: Foto:Luca Bruno/AP/dapd

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Symbol des Gaddafischen Wahnsinns: Die libysche Faust zermalmt in dieser Propagandadarstellung einen US-Jet.

Foto: REUTERS/Zohra Bensemra

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Das grüne Licht, das seit dem ersten US-irakischen Golfkrieg jeder Fernsehzuschauer kennt.

Foto: EPA/Nathanael Miller

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Libysche Soldaten müssen Gaddafi-Fans oder Leute, die dafür bezahlt werden, im Zaum halten.

Foto: REUTERS/Zohra Bensemra

Libyen steht seit Samstag Nachmittag unter Beschuss durch eine internationale Luftallianz. Nach einem Dringlichkeitsgipfel in Paris flogen ab 17:45 Uhr MEZ erst französische, später auch britische Kampfflugzeuge Angriffe auf Einrichtungen von Machthaber Muammar al-Gaddafi. Unterstützt wurden sie von der US-Armee. Im Folgenden lesen Sie über die aktuellen Ereignisse vom Krieg an Europas Südflanke in derStandard.at-Nachrichtenticker. Unterhalb finden Sie ein Diskussionsforum, bitte diskutieren Sie hart in der Sache, aber wie immer höflich im Ton.

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07:05 Uhr: Gaddafi ruft zum "grünen Marsch" auf Benghazi auf - "Mit Olivenzweigen in der Hand": Nachdem seine Panzer auf dem Weg nach Benghazi (Bengasi) von der französischen Luftwaffe zerstört wurden, will der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi nun Tausende seiner Anhänger dort hinmarschieren lassen. Die staatliche Nachrichtenagentur Jana meldete in der Nacht zum Montag, Gaddafi habe sich mit Mitgliedern eines Volkskomitees getroffen, um diesen "grünen Marsch" nach Benghazi zu organisieren.

Die "Demonstranten", zu denen Abgeordnete der verschiedenen Stämme des Landes gehören sollten, würden sich "mit Olivenzweigen in der Hand" in friedlicher Absicht auf dem Weg in die Stadt im Osten machen, hieß es. Sie würden jedoch von bewaffneten Bürgern begleitet, da die andere Seite ebenfalls bewaffnet sei. Ziel dieser Demonstration sei es, die Pläne der Ausländer zu durchkreuzen, die Libyen zersplittern und ausplündern wollten. Benghazi ist die größte Stadt, die von den Aufständischen kontrolliert wird.

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06:40 Uhr: Eine Überblicksmeldung zur Situation in Libyen: Luftschläge der Allierten gehen weiter

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02:05 Uhr: US-Verteidigungsminister Robert Gates hat sich entschieden gegen einen direkten militärischen Angriff auf Gaddafi ausgesprochen. Gaddafi mit einem gezielten Militärangriff auszuschalten sei "unklug", sagte Gates am Sonntag an Bord einer US-Maschine auf dem Weg nach Russland. Es sei wichtig, sich an das Mandat des UN-Sicherheitsrates zu halten, das den Schutz von Zivilisten vor Angriffen der Regierungstruppen vorsehe, sagte er. "Wenn wir anfangen, zusätzliche Ziele hinzuzufügen, wird das Probleme geben."

Der US-Verteidigungsminister, der seine Russlandreise wegen der Lage in Libyen um einen Tag verschoben hatte, sagte zudem, die USA strebten die baldige Abgabe ihrer Führungsrolle bei dem Einsatz an. "Wir werden eine militärische Rolle in der Koalition spielen", sagte er. "Aber wir werden nicht die Führungsrolle übernehmen." Ein Militärbündnis unter Führung der USA, Frankreichs und Großbritanniens hatte am Samstag damit begonnen, mit Kampfjets und Marschflugkörpern Ziele in Libyen anzugreifen.

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01:10 Uhr: In der libyschen Hauptstadt Tripolis ist ein Gebäude der Residenz Gaddafis bei einem Angriff zerstört worden. Wie ein AFP-Reporter am Sonntagabend berichtete, handelte es sich um ein Verwaltungsgebäude in dem Komplex, der in Bab al-Asisiya im Süden von Tripolis liegt. Es wurde nach Angaben eines Regierungssprechers, der sich vor ausländischen Journalisten äußerte, von einer Rakete getroffen und vollständig zerstört.

Das Gebäude liegt demnach rund 50 Meter von dem Zelt entfernt, in dem Gaddafi häufig seine Besucher empfängt. Bereits zuvor waren in Tripolis schwere Explosionen zu hören gewesen, auch in der Nähe der Kaserne in Bab al-Asisiya, in der die Residenz liegt.

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00:37 Uhr: Die Nato einigt sich auf einen Einsatzplan zur Umsetzung eines Waffenembargos für Libyen. Über eine mögliche Beteiligung der Nato zur Umsetzung der Flugverbotszone gebe es weiteren Gesprächsbedarf, sagte ein Nato-Vertreter.

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23:50 Uhr: Der Einsatz von NATO-Kampfflugzeugen in Libyen ist offenbar für längere Zeit geplant. Laut dem Portal der dänischen Zeitung "Politiken" rechnen die dänische Armee und die Regierung in Kopenhagen damit, dass die sechs in Mittelmeer entsandten F-16-Kampfflugzeuge der Dänischen Luftwaffe bis zu ein Jahr lang auf Sizilien stationiert bleiben könnten. Verteidigungsministerin Gitte Lillelund Bech sagte am Sonntag, vier dänische Kampfflugzeuge hätten seit Beginn des NATO-Angriffs auf Libyen an einer "Hochrisiko-Mission" der westlichen Allianz in Libyen teilgenommen und "ihre Aufgaben zur Zufriedenheit aller erfüllt". Details könne sie keine nennen.

Sie bekräftigte auch die Angaben dänischer Militärs, wonach die Militärführung damit rechnet, dass die Jets bis zu ein Jahr lang zur Überwachung des UNO-Flugverbots in Libyen im Einsatz stehen könnten. Lillelund-Bech sprach ausdrücklich von einem "Krieg" in Libyen.

Regierungschef Lars Lökke Rasmussen hatte bereits davor das in der Nacht auf Samstag getroffene, einstimmige Parlamentsvotum in Kopenhagen für den Einsatz dänischer Kampfjets als historischen Beschluss in den Krieg zu ziehen bezeichnet.

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23:31 Uhr: Die USA erkennen den Libyen erklärten Waffenstillstand nicht an und wollen nach Angaben der Regierung die UN-Resolution für eine Flugverbotszone weiter umsetzen.

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22:55 Uhr: Großbritannien hat die erneute Ankündigung einer Waffenruhe von libyscher Seite mit Skepsis aufgenommen. Als am Freitag erstmals eine Waffenruhe von der libyschen Führung verkündet worden sei, sei diese wenige Stunden später gebrochen worden, hieß es von der Downing Street. "Wir haben am Freitag gesagt, dass wir Gaddafi nicht an seinen Worten, sondern an seinen Taten messen", verlautete aus Regierungskreisen. Dies gelte weiterhin.

Auf der britischen Airforce-Basis Marham im englischen Norfolk wurden am Sonntag erneut abhebende Kampfjets beobachtet. Bereits am Samstag waren Tornado-Kampfflugzeuge von Norfolk aus in Richtung Libyen gestartet. Sie mussten von begleitenden Tankflugzeugen auf den bis zu acht Flugstunden des Hin- und Rückweges insgesamt viermal betankt werden. Die Flugzeuge sollen künftig von einer Basis in Süditalien nur eine halbe Flugstunde von Libyen entfernt starten.

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22:30 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium hat nach den Luftangriffen auf Libyen russischen Angaben widersprochen, wonach es dabei auch zivile Opfer gab. Es gebe "keine Anzeichen" für zivile Opfer in den Gebieten, die von der internationalen Koalition angegriffen worden seien, sagte Admiral William Gortney am Sonntag im Pentagon in Washington. Zuvor hatte das libysche Staatsfernsehen berichtet, dass auch "zivile Ziele in Tripolis" angegriffen worden seien. Auch das russische Außenministerium hatte erklärt, dass bei den Luftangriffen 48 Zivilisten getötet und 150 weitere verletzt worden seien.

Dem Pentagon zufolge wurde bei den Luftangriffen die libysche Flugabwehr "stark geschädigt". Damit könne die vom UN-Sicherheitsrat beschlossene Flugverbotszone über dem nordafrikanischen Land "effektiv" umgesetzt werden, sagte Gortney.

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22:10 Uhr: Ein Vertreter der Rebellen in Bengasi behauptet, seit Beginn des Aufstandes seien 8.000 Menschen getötet worden.

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21:10 Uhr: Ein Vertreter des US-Militärs erklärt, dass die Angriffe der amerikanischen, französischen und britischen Streitkräfte auf libysche Bodentruppen südlich der Stadt Benghasi ein Erfolg gewesen seien.

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21:05 Uhr: In Tripolis sind erneut Flugabwehrfeuer und Explosionen zu hören.

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21:00 Uhr: Drei italienische Tornado-Kampfflugzeuge sind am Sonntagabend von der Luftwaffenbasis Trapani-Birgi in Sizilien zu einem Einsatz gestartet. Das Ziel ihres Fluges wurde zunächst nicht mitgeteilt, wie italienische Medien berichteten. In der Nachrichtenagentur AFP war sogar von sechs Flugzeugen die Rede.

Verteidigungsminister Ignazio La Russa hatte Stunden zuvor mitgeteilt, dass Italien acht Flugzeuge für die Aktionen gegen das Regime des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi bereitstelle - vier Jagdflugzeuge sowie vier Tornados, die Flugabwehrradar neutralisieren können.

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20:50 Uhr: Bei den Luftangriffen der internationalen Koalition auf Libyen sind nach Angaben des einflussreichen US-Senators John Kerry die wichtigsten Luftabwehr-Stellungen der Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi angegriffen worden. "Was die Luftabwehr betrifft, sind die wichtigsten Ziele bereits ins Visier genommen worden", sagte der Vorsitzende des Außenausschusses des US-Senats am Sonntag bei einem Besuch in Kairo.

Zugleich äußerte sich der Senator der Demokratischen Partei von US-Präsident Barack Obama zu Berichten, dass Gaddafi Zivilisten als menschliche Schutzschilder nutzen wolle. "Das ist das Handeln eines Terroristen, Frauen und Kinder in Gefahr zu bringen." Die US-Marine teilte unterdessen in Washington mit, dass sich an Bord des US-Kommandoschiffes "Mount Whitney" im Mittelmeer auch mehrere europäische Offiziere befinden. Sie seien an der Koordination der internationalen Luftangriffe beteiligt, hieß es in einer E-Mail des Kapitäns Dawn Cutler an die Nachrichtenagentur AFP.

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20:10 Uhr: Die libyschen Streitkräfte sind nach Angaben eines Sprechers angewiesen worden, einen ab sofort gültigen Waffenstillstand zu befolgen. Das meldeten die Nachrichtenagenturen Reuters und AFP am Sonntagabend.

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20:08 Uhr: In der libyschen Hauptstadt Tripolis sind am Sonntagabend Geschütze der Luftabwehr abgefeuert worden. Wie die Nachrichtenagenturen Reuters und AFP meldeten, waren die Schüsse auch in der Nähe der Residenz von Machthaber Muammar al-Gaddafi zu hören. Eine Bestätigung, dass im Zuge der internationalen Militäraktion gegen Gaddafi auch Ziele in Tripolis angegriffen wurden, gab es vorerst aber nicht.

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19:32 Uhr: Ein in Tripolis festgehaltener italienischer Schlepper ist wieder frei. Das teilt der Reeder mit. An Bord sind elf Besatzungsmitglieder.

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19:25 Uhr: Der Präsident des US-Repräsentantenhauses, der Republikaner John Boehner, fordert von Präsident Barack Obama eine Stellungnahme zum Einsatz in Libyen. Obama müsse dem amerikanischen Volk und dem Kongress erklären, welches Ziel der Einsatz in Libyen habe und wie es erreicht werden soll.

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19:20 Uhr: Augenzeugen berichten, dass über Tripolis Schüsse der Flugabwehr zu hören sind.

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19:16 Uhr: Katar hat nach Angaben des französischen Verteidigungsministeriums beschlossen, sich mit vier Flugzeugen am internationalen Militäreinsatz gegen Libyen zu beteiligen. Ein Ministeriumssprecher sagte am Sonntag in Paris, dies sei ein "entscheidender Punkt" und zeige "die arabische Teilnahme an der Operation".

Die Intervention habe nur ein Ziel: den Schutz der Zivilbevölkerung vor dem libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi. Frankreich setze einzig die Libyen-Resolution des UN-Sicherheitrats um, die zu diesem Zweck den Einsatz militärischer Gewalt ermöglicht, betonte Ministeriumssprecher Laurent Teisseire.

Der Präsident der Arabischen Liga, Amr Mussa, hatte zuvor das Vorgehen der internationalen Streitkräfte in Libyen kritisiert. Die Luftangriffe dienten nicht dem vereinbarten Ziel, eine Flugverbotszone über dem Land durchzusetzen, sagte Mussa. "Wir wollen Schutz für die Zivilbevölkerung und keinen Beschuss weiterer Zivilisten."

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19:10 Uhr: Erste norwegische F-16-Kampfjets sollen ab Montag im Kampf der internationalen Truppen gegen den libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi zum Einsatz kommen. Die ersten der sechs angekündigten Kampfflugzeuge würden Norwegen am Montag verlassen, sagte Brigadegeneral Per Egil Rygg am Sonntag laut dem öffentlich-rechtlichen norwegischen Sender NRK. Zudem würden 120 Piloten, Techniker, Sicherheitspersonal und Pressereferenten für den Libyen-Einsatz entsandt.

Der norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg hatte am Rande des Libyen-Sondergipfels in Paris am Samstag erklärt, sein Land werde Verantwortung übernehmen und sich an der Umsetzung der UN-Resolution 1973 beteiligen, die die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen vorsieht.

Auch Dänemark schickte bereits am Samstag sechs F-16-Kampfjets, darunter zwei Reserveflugzeuge, in den Libyen-Einsatz. Während diese auf dem Luftwaffenstützpunkt Sigonella auf Sizilien stationiert sind, steht noch nicht fest, von wo aus die norwegischen Flüge starten sollen. Möglich wären nach norwegischen Militärangaben Luftwaffenbasen auf Kreta oder Sardinien.

Unterdessen bot auch Albanien seine Unterstützung für den internationalen Militäreinsatz in Libyen an. Ministerpräsident Sali Berisha erklärte am Sonntag, sein Land begrüße die internationale Militärintervention und biete "jede nötige Hilfe" zur Umsetzung der Mission an, die "Freiheit, Frieden und Stabilität im Mittelmeerraum" sicherstelle. Konkrete Angaben zur Art der Hilfe machte Berisha nicht. Albanien ist seit knapp zwei Jahren Mitglied der NATO.

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18:50 Uhr: Die NATO streitet weiter über einen Einsatz des Militärbündnisses in Libyen. Bei einer Sondersitzung konnten sich die ständigen NATO-Botschafter am Sonntag in Brüssel zunächst nicht auf ein Mandat zur Überwachung der Flugverbotszone in Libyen einigen. Das berichteten Diplomaten. Mehrere Länder hätten Bedenken. Die Sitzung soll am späten Abend fortgesetzt werden.

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18:14 Uhr: In US-Militärkreisen werden weitere Angriffe erwartet. "Das ist ein laufender Militäreinsatz. Ich gehe auf jeden Fall von weiteren Angriffen aus", sagt ein hochrangiger Armeevertreter, der namentlich nicht genannt werden will. Zudem werde daran gearbeitet, in den kommenden Tagen das Kommando über den Einsatz von US-General Cater Ham auf Vertreter der Koalition zu übertragen.

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17:41 Uhr: Einem französischen Militärsprecher zufolge waren am Sonntag 15 französische Flugzeuge über Libyen im Einsatz. Probleme seien nicht aufgetreten, es habe keinen Widerstand gegeben.

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17:30 Uhr: Italien steht militärisch bereit, einem heimischen Schleppschiff zu helfen, das in Tripolis festgehalten wird. Verteidigungsminister Ignazio La Russa sagte, dass die italienische Luftwaffe sich den Militärschlägen gegen Libyen anschließen könne. Das Schiff mit der elfköpfigen Besatzung wird seit Samstag im Hafen von Tripolis festgehalten. Es wollte dort auftanken.

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17:20 Uhr: Zwei Journalisten der Nachrichtenagentur AFP werden seit Samstag in Libyen vermisst. Der 38-jährige Reporter Dave Clark und der 45-jährige Fotograf Roberto Schmidt hatten die Agentur zuletzt am Freitag per Email über ihre Pläne informiert, am Samstagmorgen 35 Kilometer von der ostlibyschen Stadt Tobruk entfernt Rebellen treffen und Flüchtlinge interviewen zu wollen, wie AFP am Sonntag mitteilte.

Seither haben sie sich nicht mehr gemeldet. Clark und Schmidt waren in Begleitung des Fotografen der Agentur Getty Images, Joe Raedle. Clark ist seit dem 8. März als Reporter in Libyen im Einsatz, Schmidt seit dem 28. Februar.

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16:50 Uhr: Die US-Streitkräfte haben am Sonntag ihre Angriffe auf Stellungen in Libyen fortgesetzt. Insgesamt 19 US-Kampfflugzeuge, darunter auch drei Tarnkappenbomber, bombardierten Ziele in dem nordafrikanischen Land, wie der Sprecher des Afrika-Kommandos der US-Streitkräfte (AFRICOM) in Möhringen bei Stuttgart, Kenneth Fidler, sagte. Tarnkappenbomber können vom feindlichen Radar nur äußerst schwer erkannt werden.

Fidler fügte hinzu, dass US-Kriegsschiffe und ein britisches U-Boot im Mittelmeer bereits am Samstag 124 Tomahawk-Marschflugkörper auf libysche Luftabwehrstellungen entlang der Küste abgefeuert hätten. US-Oberbefehlshaber Mike Mullen sprach in einem Interview mit dem US-Fernsehsender ABC von einem "Erfolg" der ersten Phase des internationalen Militäreinsatzes zur Durchsetzung einer Flugverbotszone. Die Truppen von Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi seien vor der Rebellenhochburg Benghazi (Bengasi) im Osten des Landes gestoppt worden. Indes nahm der französische Flugzeugträger Charles de Gaulle vom Mittelmeerhafen Toulon aus Kurs auf Libyen.

Wie Korrespondenten berichteten, wurden bei den Luftangriffen etwa 35 Kilometer westlich von Benghazi Dutzende Fahrzeuge der regierungstreuen Truppen, darunter auch zahlreiche Panzer, zerstört. Am Ort der Angriffe lagen nach dem zweistündigen Bombardement die Leichen libyscher Soldaten. Der US-Fernsehsender CBS hatte zuvor berichtet, drei US-Tarnkappenbomber hätten einen wichtigen Militärflugplatz in Libyen bombardiert. Sie warfen demnach insgesamt 40 Bomben auf die Anlage ab, um einen Großteil der libyschen Luftwaffe zu zerstören.

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16:30 Uhr: Die NATO berät über die Flugverbotszone und die Beteiligung des Bündnisses an einem Einsatz in Libyen. Am Sonntag kamen erneut die ständigen NATO-Botschafter im Hauptquartier der Allianz in Brüssel zusammen, berichteten Diplomaten. Dabei ging es um die Details eines militärischen Eingreifens gegen Gaddafi. Bei der Sitzung könnten die Botschafter ein Mandat für den Einsatz des Militärbündnisses beschließen. Seit Tagen laufen die Planungen für ein Eingreifen auf Hochtouren. Die NATO will damit das vom UN-Sicherheitsrat genehmigte Flugverbot über Libyen durchsetzen, aber auch die humanitäre Hilfe und das Waffenembargo absichern.

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16:15 Uhr: Angesichts massiver Luftschläge und anhaltender Kämpfe in Libyen hat das Rote Kreuz zum Schutz der Zivilbevölkerung aufgerufen. Auch die internationalen Streitkräfte wurden eindringlich ermahnt, bei ihren Luftangriffen auf die Truppen von Diktator Muammar al-Gaddafi die Bevölkerung zu schonen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zeigte sich in der am Samstagabend in Genf verbreiteten Erklärung besorgt, dass durch die Verstärkung der Kampfmaßnahmen immer mehr Zivilisten in Mitleidenschaft gezogen würden. Die "Wiener Friedensbewegung" verurteilte in einer Aussendung die Luftangriffe auf Libyen.

"Es muss immer zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden werden", schrieb das IKRK. "Direkt gegen die Zivilbevölkerung gerichtete Angriffe sind durch internationales Menschenrecht streng verboten", wird der Generaldirektor der Organisation, Yves Daccord, zitiert. Die Parteien müssten ihre Kriegsmethoden so einrichten, dass das Leben von Zivilisten weitgehend verschont bleibe.

"Jeder Militärschlag führt zu einer weiteren Eskalation und damit zu einem Krieg, dessen Folgen unabsehbar sind", so die Wiener Friedensbewegung. Ein Krieg gehe immer zulasten der Zivilbevölkerung. Die Friedensbewegung fordert einen sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen für zivile Lösungen des Konfliktes. "Die Ziele der Demokratiebewegungen in den arabischen Staaten können nicht mit ausländischen Bomben, sondern nur durch politischen und wirtschaftlichen Druck auf die jeweiligen Machthaber erreicht werden. Der wirtschaftliche Druck auf Gaddafi muss verstärkt und Bewegungen für Demokratie und Menschenrechte müssen solidarisch unterstützt werden", betonte die Wiener Friedensbewegung.

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16:00 Uhr: Der britische Verteidigungsminister Liam Fox hat den Start der Militäroperation als "sehr erfolgreich" bezeichnet. Er nannte jedoch keine Einzelheiten über getroffene Ziele in Libyen. Die Behauptung des Gaddafi-Regimes, bei den Angriffen auf Tripolis seien Dutzende Zivilisten getötet worden, bezeichnete er als Propaganda.

"Das ist genau das, was ich gedacht hatte, dass das Regime sagen würde", sagte Fox. Die Angriffe erfolgten mit sehr exakten Waffen, "die so konstruiert sind, dass sie Opfer unter Zivilisten oder andere Kollateralschäden minimieren", sagte Fox.

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15:55 Uhr: Der Militäreinsatz dient nach den Worten von US-Generalstabschef Michael Mullen nicht dem Sturz Gaddafis. Ziel sei es, die libysche Zivilbevölkerung zu schützen, sagte Mullen am Sonntag dem US-Fernsehsender Fox. Um die Kampfkraft der Gaddafi-Truppen zu schwächen, plane die internationale Koalition, deren Nachschublinien anzugreifen, sagte Mullen dem Nachrichtensender CNN. Die erste Angriffswelle auf Libyen zur Durchsetzung einer Flugverbotszone war laut Mullen erfolgreich.

Es sei gelungen, den größten Teil der libyschen Flugabwehr auszuschalten. Auch viele Start- und Landebahnen seien zerstört worden. Die erste Welle der Angriffe sei "sehr effektiv gewesen", sagte Mullen dem TV-Sender CNN am Sonntag. Ihm lägen keine Berichte über erhebliche zivile Opfer vor, fügte Mullen hinzu. "Wir haben unsere Ziele sehr sorgfältig ausgewählt." Ziel der multinationalen Operation sei es, dass die Truppen von Gaddafi "zurück in die Kasernen gehen". Dann könne der notleidenden Zivilbevölkerung geholfen werden.

"Seine Truppen sind recht gut verteilt zwischen Tripolis und Bengasi", sagte Mullen mit Blick auf die Hauptstadt im Westen des Landes und die Rebellenhochburg im Osten. Ab Montag werde versucht, den logistischen Nachschub zu unterbrechen. "Wir sind jetzt in einer Situation, in der das, was wir machen, zum Teil davon abhängt, was er macht", fügte Mullen mit Blick auf Gaddafis Strategie hinzu.

Der frühere britische Botschafter in Libyen, Oliver Miles, zweifelte indes die Erfolgschancen der Militärangriffe in Libyen an. "Es klingt ziemlich einfach, Panzer anzugreifen", sagte er am Sonntag. Man dürfe aber nicht vergessen, dass auch die Rebellen Panzer hätten, die sie der libyschen Armee abgenommen hätten. "Bei allen Wundern der modernen Geheimdienst-Technologie und Satelliten-Überwachung: Wie kann jemand, der in Washington oder wo auch immer die militärischen Entscheidungen derzeit getroffen werden, sagen, ob der Panzer von einem Pro-Gaddafi-Libyer oder von einem Anti-Gaddafi-Libyer gefahren wird?", sagte er.

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15:45 Uhr: Russland ruft zu einem Stopp der Luftangriffe auf Libyen auf, Zivilisten seien zu Schaden gekommen. Kritik kam vorher auch von China. Das ist zumindest halbkonsequent, diese Staaten hatten im Sicherheitsrat mit Enthaltung gestimmt.

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15:20 Uhr: Die Arabische Liga kritisiert die Luftangriffe auf Libyen. Man habe zwar eine Flugverbotszone gefordert, aber keine Bombardierungen. Wie diese Zone sonst hätte durchgesetzt werden sollen, bleibt Amr Moussa schuldig.

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15:10 Uhr: Die HuffPost spricht bereits von der "zweiten Phase des Kriegs".

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15:05 Uhr: Übrigens ist es heute genau acht Jahre her, dass die ersten allierten Bomben auf Bagdad gefallen sind.

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14:50 Uhr: Österreichs Außenminister Michael Spindelegger kann sich angesichts der Kämpfe in Libyen einen humanitären Einsatz österreichischer Truppen im Rahmen der EU-Battlegroups vorstellen. Da Flüchtlingsströme aus Libyen an die Grenzen seiner Nachbarstaaten drängten, sei ein Hilfseinsatz der Battlegroups vorstellbar, um zu "schützen und zu bewahren", sagte Spindelegger in der "Pressestunde" des ORF am Sonntag.

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14:00 Uhr: Ein Al Jazeera-Video: 

 

13:48 Uhr: Gaddafi will binnen Stunden eine Million seiner Landsleute bewaffnen. Sein Waffenarsenal schmilzt indes wie Schnee im Mai. 14 Panzer und mehr als 20 Armeetransporter sollen bei den Luftangriffen zerstört worden sein.

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13:34 Uhr: Die WashPost berichtet wie Al Jazeera, dass Spionagesatelliten Gaddafis Giftgasvorräte in einer Garage nahe Sirte vermuten. Es soll sich um 10 Tonnen Senfgas handeln.

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12:43 Uhr: Ein Hinweis in eigener Sache: derzeit können wir keine aktuellen Bilder aus Libyen liefern. Die Bilder, die über die Agenturen hereinkommen, zeigen die Opfer der Luftangriffe, tote Gaddafi-Soldaten. Sie sind zu grausam, um sie hier zu verwenden, obwohl sie die Realität des Krieges abbilden.

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12:33 Uhr: Krankenhäuser in Bengasi berichten von mehr als 90 Todesopfern, die von Gaddafitruppen vor den westlichen Angriffen noch getötet wurden.

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12:30 Uhr: US-Admiral Mike Mullen: "Die Flugverbotszone über Libyen ist jetzt durchgesetzt".

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12:24 Uhr: Laut Guardian hat sich nun auch das iranische Regime zum westlichen Einschreiten in Libyen geäußert. Ein Sprecher kritisierte die "neo-koloniale Politik" des Westens und warnte das libysche Volk, die Versprechen des Westens zu glauben.

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12:18 Uhr: Frankreich setzt seinen Flugzeugträger Charles de Gaulle in Bewegung. Derzeit wird er noch im Hafen von Toulon vorbereitet. Das Schiff wird nach Angaben des Militärs mit etwa 20 Flugzeugen und Hubschraubern bestückt. Die Hubschrauber sind vor allem für die Bergung von Piloten gedacht, die sich im Fall eines Angriffs per Schleudersitz retten können. Die Fahrt über das Mittelmeer wird etwa 24 Stunden dauern. Der Flugzeugträger soll von drei Fregatten und einem Atom-U-Boot begleitet werden. Das Militär hat seine Luftangriffe auf Libyen am Sonntag wieder aufgenommen. Mehrere Kampfflugzeuge vom Typ Rafale und Mirage 2.000 hätten am Morgen Libyen überflogen und Panzer von regierungstreuen Truppen angegriffen, berichteten Militärkreise. Die genauen Einsatzorte waren zunächst nicht bekannt. "Wir wollen dem libyschen Volk ermöglichen, sich zu befreien", hatte der französische Außenminister Alain Juppe am Vorabend im Sender TF1 betont. Er bekräftigte, dass ein Einsatz von Bodentruppen nicht geplant sei.

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12:08 Uhr: A propos britische Luftwaffe: es sei ihr größter Einsatz seit dem Falklandkrieg vor 30 Jahren gewesen, sagt Minister Liam Fox.

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11:58 Uhr: Das Verteidigungsministerium in London zieht eine Bilanz der ersten Kriegsnacht. Flugzeuge ihrer Majestät haben demnach Luftwaffeneinrichtungen vor allem in der Hauptstadtregion Tripolis angegriffen. Die französische Armee meldet indes, ihre Luftwaffe sei auch am Sonntag im Einsatz.

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11:50 Uhr: Der Guardian berichtet, dass ein italienisches Schiff im Hafen von Tripolis festgehalten wird.

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11:40 Uhr: Fast überhört, Gaddafis Keule: "Dies ist nun eine Konfrontation des libyschen Volkes mit Frankreich, Großbritannien und den USA, mit den neuen Nazis."

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11:36 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium hat während einer Pressekonferenz nahe Washington, D.C. eine Karte mit den ersten Zielen der Luftschläge veröffentlicht.

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11:02 Uhr: Lassen wir die TV-Ansprache von Diktator Gaddafi kurz Revue passieren. Alle Libyer seien jetzt bewaffnet, sagt er. Und warteten nur darauf, gegen die Verräter in den Krieg zu ziehen. Die Menschen in den westlichen Ländern würden gegen ihre Regierungen auf die Straße gehen. Libyen habe nur auf diesen Moment gewartet. Fazit: die westlichen Luftschläge zeigen Wirkung, die Zeit des Gaddafi-Regimes scheint endgültig abgelaufen.

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10:44 Uhr: Gaddafi im Staats-TV: "This is a very happy moment for us!" Und: "Erst gewinnen wir in Bengasi, dann in ganz Libyen". Daneben ruft er zur Weltrevolution auf. Er werde alle Verräter vernichten. Denn: "Wir haben sogar die Frauen zum Kämpfen ausgebildet!"

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10:40 Uhr: "Erinnert Ihr Euch an Somalia?" - Gaddafi gibt eine Auswahl der beliebtesten Antiimp-Parolen der letzten 40 Jahre zum Besten. "Wir werden siegen, kein Zweifel!" Aber: "Ihr seid an Gewalt gewöhnt. Ihr habt aus der Vergangenheit nichts gelernt. Denkt an Somalia!"

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10:38 Uhr: Gaddafi ist in Höchstform: Das ist der schönste Tag unseres Lebens, Libyen habe alle Völker hinter sich. Der Revolutionsführer ruft zu Umstürzen in westlichen Ländern auf. "Wir haben keine Angst vor euren Flugzeugen. Wir sind hier zuhause, wir werden unser Land verteidigen. Wir versprechen euch: wenn ihr einen langen Krieg wollt, könnt ihr ihn haben!"

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10:35 Uhr: Gaddafi redet sich in Rage. "Ihr seid Träumer!" Libyen werde den ausländischen Kreuzzug und die "Verräter" aufhalten, wieder wählt er seinen Ex-Freund Silvio Berlusconi als Lieblingsfeind. Er werde nicht zulassen, dass die "Feinde" Bengasi einnehmen.

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10:28 Uhr: Gaddafi spricht im TV. "Terroristen" würden Libyen angreifen, der Diktator schwört Rache. Die Italiener macht er als Hauptfeind aus. So wie Mussolini werde auch der Westen 2011 an Libyen scheitern. Waffen seien an die libysche Bevölkerung verteilt worden. Es werde ein großes Feuer geben. "Ihr seid nur Barbaren", sagt Gaddafi in Richtung des Westens. Der Islam würde von Tag zu Tag stärker, beschwört er. Er ruft alle Völker Asiens, Lateinamerikas, Afrikas und Europas zu Aufständen gegen ihre Regierungen auf. "Das wird eine Revolution sein". Gaddafi beruft sich auf sein Machwerk "Das Grüne Buch". "Ihr seid die Partei des Teufels".

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10:01 Uhr: Nach den Luftangriffen der westlichen Koalitionstruppen säumen Dutzende frisch ausgebrannter Militärfahrzeuge die strategisch wichtige Straße zwischen der Rebellenhochburg Benghasi und Adschdabija im Osten Libyens, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Gaddafi-Truppen hatten die Stroße genutzt, um nach Benghasi vorzurücken.

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09:55 Uhr: Berichten von Reuters zufolge haben sich auf Dächern der Stadt Misrata Scharfschützen der Gaddafi-treuen Armee postiert. Bewohner berichten, dass Gaddafitruppen trotz der westlichen Militärintervention rund um der Stadt vorrücken.

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09:00 Uhr: Nach dem Beginn der Luftangriffe auf Ziele in Libyen sorgen sich westliche Staaten einem Bericht der Washington Post zufolge offenbar um Giftgas-Vorräte von Machthaber Gaddafi. Mit Überwachungssatelliten werde ein Gebäude in einem abgelegenen Ort in der libyschen Wüste beobachtet, in dem rund zehn Tonnen Senfgas in mehreren Fässern aufbewahrt würden, berichtete die "Washington Post" am Samstagabend. Die Fässer seien südlich der Stadt Sirte gelagert, wo Gaddafi geboren sein soll.

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Überblick über die Ereignisse seit 2:00 Uhr MEZ:

Am frühen Sonntagmorgen wurden Ziele in Tripolis aus der Luft angegriffen. Die libyschen Truppen aktivierten die Luftabwehr der Stadt. Dem libyschen Staatsfernsehen zufolge wurde am Samstag ein französisches Kampfflugzeug in der Region Tripolis abgeschossen, Paris wies dies zurück. Ein US-Stealth Bomber soll nach Angaben des Londoner Guardian vierzig Bomben über einer Gaddafitreuen Luftwaffenbasis abgeworfen haben.

Laut Staatsfernsehen wurden in vier libyschen Städten zivile Ziele bombardiert. Neben der Hauptstadt Tripolis habe es auch in den Städten Misrata, Zuwarah und Bengasi Angriffe gegeben. Auch ein rund 15 Kilometer östlich von Tripolis gelegenes Krankenhaus sei getroffen worden. Zudem habe es Angriffe auf Gaddafis Geburtsstadt Sirte gegeben.

Gaddafi-Anhänger bilden "menschliche Schutzschilder"

Unterdessen strömten Gaddafi-Anhänger zu seinem Anwesen, um dort ein menschliches Schutzschild für ihn zu bilden. Die Tore waren entgegen der üblichen Gepflogenheiten weit offen. "Wir sind hier. Wir sind bereit, für unseren Anführer zu sterben", sagte eine Lehrerin. Auch ihre sechs Söhne wollten für Gaddafi kämpfen.

An der Militäraktion gegen Libyen beteiligten sich die USA, Frankreich, Großbritannien, Kanada und Italien. Am Sonntag kündigte auch Katar seine Teilnahme an. Details nannte Ministerpräsident Scheich Hamad bin Jassim al-Thani im Fernsehsender Al-Jazeera jedoch nicht. Die Situation in Libyen sei nicht akzeptabel, sagte er. Deshalb müssten auch arabische Staaten handeln.

Basis für die Intervention ist eine Resolution des UNO-Sicherheitsrats vom Donnerstag. Das Gremium hatte die Einrichtung einer Flugverbotszone in dem nordafrikanischen Land beschlossen, wo Aufständische nach wochenlangen Kämpfen in die Defensive gedrängt worden waren. Obwohl die Regierung eine Waffenruhe verkündete, waren die Kämpfe zwischen den Gaddafi-Truppen und den Rebellen weitergegangen. Libyen forderte in der Nacht auf Sonntag eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrates. Nach den westlichen Angriffen sei die Resolution 1973 nicht länger gültig, erklärte das Außenministerium in Tripolis.

Parlamentspräsident Mohamed Zwei verurteilte die westlichen Angriffe als "barbarische Aggression". Sie seien erfolgt, obwohl die libysche Regierung einen Waffenstillstand angekündigt habe. Es habe zahlreiche zivile Opfer und schwere Schäden der Infrastruktur gegeben. Als Reaktion auf die Angriffe kündigte Tripolis an, die EU nicht mehr in ihrem Kampf gegen die illegale Einwanderung zu unterstützen.

Mit dem Militäreinsatz "Odyssey Dawn" ("Odyssee Morgendämmerung") gegen Gaddafis Truppen will die internationale Koalition unter der Führung Frankreichs, Großbritanniens und der USA die anhaltende Gewalt gegen Aufständische und Zivilbevölkerung stoppen. Die französische Luftwaffe begann die Offensive am Samstagnachmittag. Insgesamt seien vier Angriffe von Kampfjets vom Typ Rafale und Mirage 2000 geflogen worden, hieß es aus Militärkreisen in Paris. Dabei seien "mehrere Panzer" zerstört worden.

Nach Angaben eines ranghohen US-Militärvertreters beschossen britische und US-Streitkräfte am Abend von Schiffen und U-Booten aus mehr als 20 Ziele entlang der libyschen Küste, darunter Luftabwehrsysteme und strategisch wichtige Kommunikationspunkte der libyschen Truppen. Es seien mindestens 110 Marschflugkörper abgefeuert worden, sagte er in Washington. Der erste sei um 20.00 Uhr MEZ auf libyschem Boden eingeschlagen. Die Angriffe werden zunächst vom Afrika-Kommando der US-Streitkräfte (AFRICOM) koordiniert, das sein Hauptquartier bei Stuttgart hat. (flon/derStandar.at, 20.03.2011/APA/Reuters)