Nairobi/Kinshasa - Das Umweltministerium der Demokratischen Republik Kongo hat bis auf weiteres alle Erschließungsbohrungen auf dem Gelände des Virunga-Nationalparks ausgesetzt. Der Park in den Vulkanbergen im Dreiländereck von Kongo, Ruanda und Uganda ist der älteste Nationalpark Afrikas und unter anderem die Heimat von mehreren hundert Berggorillas. Von den Menschenaffen der Spezies Gorilla beringei beringei sind keine 1.000 freilebenden Tiere mehr vorhanden, sie gelten als vom Aussterben bedroht.

Umweltminister Jose Endundo erklärte in einer Stellungnahme, die Genehmigung für Erschließungsbohrungen britischer Ölquellen werde zurückgezogen. Eine Expertenanalyse soll zunächst sicherstellen, ob die Bohrarbeiten eine Bedrohung für die Gorillas darstellen würden.

Allard Blom von der Umweltorganisation WWF in Kinshasa zeigte sich erleichtert über die Entscheidung. Umweltschützer hatten die vor mehreren Monaten erteilte Bohrgenehmigung heftig kritisiert. "Es wäre ein gefährlicher Präzedenzfall, in diesem Park Ölbohrungen zu erlauben", sagte Blom.  (APA/red)