Der Mobilfunkanbieter Orange zieht bei Gratistelefonaten nach Japan nach. Damit bieten alle großen Mobilfunker kostenlos Gespräche nach Japan an, um nach dem schwersten Erdbeben der Geschichte des Landes Kontakt mit Freunden und Familienmitgliedern aufzunehmen. Die Aktion gelte bei Orange "bis auf weiteres", teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Bereits geführte Gespräche werden rückwirkend bis Freitag gutgeschrieben. Es gilt die "fair use"-Regel.

"Angesichts der aktuellen Entwicklung" hat sich auch A1 entschieden, seinen Kunden eine Woche länger als vorgesehen Gratisanrufe nach Japan zu ermöglichen, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Bis kommenden Sonntag können die Kunden des Marktführers das Angebot nun noch nutzen. Am Vormittag hatte es geheißen, man werde die Aktion vorerst nicht verlängern, da es nur wenig Resonanz gegeben habe.

Auch MITACS gab auf Anfrage am Dienstag bekannt, die Aktion rückwirkend um eine Woche zu verlängern. Allerdings gibt es Gratistelefonate nur mehr für Kunden des Produkts youtalk und nach Japan. Am Wochenende hatte das Angebot für eine ganze Reihe damals noch Tsunami-gefährdeter Länder gegolten, darunter Hawaii, Indonesien, Südkorea und die Philippinen. Im Vorfeld hatte "Drei" (Hutchinson 3G Austria) erklärt, eine entsprechende Aktion um eine Woche zu verlängern. Dort hätten sich viele Kunden im Call-Center über die Aktion erkundigt, sagte eine Sprecherin. Ursprünglich war die Dauer des Angebots von Freitag, dem Zeitpunkt des Erdbebens, bis Sonntag um Mitternacht vorgesehen.

T-Mobile hat ebenfalls bekanntgegeben, Anrufe von Österreich nach Japan bis zum Zeitpunkt des Erdbebens rückwirkend gutzuschreiben und zeitlich unbegrenzt anzubieten. Jeder Kunde verfüge nun über ein Kontingent von 120 Minuten und 100 SMS, erklärte ein Sprecher. Alle Angebote außer das von MITACS (das Unternehmen bietet kein Roaming an) gelten für Anrufe von Österreich nach Japan, von Japan nach Österreich und innerhalb Japans. (APA)