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Foto: APA/ZAMG

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Helfer suchen in der Region Minamisanrikucho im Norden Japans nach Verschütteten.

Foto: The Yomiuri Shimbun, Hiroaki Ono/AP/dapd

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Eine Karte der Nuklearreaktoren Japans.

Foto: EPA/International Nuclear Safety Center at Argonne National Laborato

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Menschen, die in der Stadt Ishinomaki im Norden Japans von der Außenwelt abgeschnitten sind und auf Hilfskräfte warten, wärmen sich an einem Feuer.

Foto: AP/Koki Azechi

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Rauch steigt vom Fukushima Daiichi Atomkraftwerk nach einer Explosion auch am Montag auf.

Foto: REUTERS/NTV via Reuters TV

Nach einem Nachbeben der Stärke 6,2 kam es am Montag zu einer zweiten Explosion in einem Atomreaktor in Fukushima. Laut Regierung soll die Stahlhülle des Reaktorblocks 3 aber standgehalten haben. Im Kraftwerk soll es drei Verletzte und sieben Vermisste geben. Das Nachbeben hatte kurz nach 10.00 Uhr Ortszeit (02.00 Uhr MEZ) auch die japanische Hauptstadt Tokio erschüttert. Die Zahl der offiziellen Todesopfer und Vermissten ist auf 5.000 gestiegen, mehr als 10.000 Tote werden befürchtet. Die Nachlese der Ereignisse im Live-Ticker.

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21.57 Uhr: Wir beenden für heute unsere Live-Berichterstattung.

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21.14 Uhr: Ein Erdbeben der Stärke 4,1 erschüttert dem Fernsehsender NHK zufolge die Hauptstadt Tokio. Es bestehe keine Tsunami-Gefahr.

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20.49 Uhr: Tokyo Electric (Tepco) unternimmt neuen Anlauf, Meerwasser in den Unglücksreaktor 2 zu pumpen.

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20.25 Uhr: Eine Meteorologin schreibt für die BBC, dass sich Japan während des Erdbebens um vier Meter bewegt habe.

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20.02 Uhr: Japan bat USA um Hilfe nach schwerem Atomunfall

Die japanische Regierung hat bei den USA offiziell um Hilfe für die Bewältigung des schweren Unfalls im Atomkraftwerk Fukushima 1 nachgesucht. Die zuständigen Stellen in den USA prüften derzeit, welche technischen Hilfsleistungen für Japan in Frage kämen, teilte die US-Atombehörde NRC am Montag in Washington mit. NRC-Experten würden die Entwicklung von ihrem Krisenzentrum in den USA rund um die Uhr verfolgen. Die Federführung bei der Krisenreaktion werde auf jeden Fall bei Japan liegen: "Für diese Krise haben die Japaner die oberste Verantwortung", erklärte die NRC.

Nach Angaben des Pentagon waren am Montag insgesamt acht Schiffe der US-Marine für Hilfsleistungen nach dem Erdbeben in Japan im Einsatz. Fünf weitere seien auf dem Weg, sagte Pentagon-Sprecher David Lapan. Die Schiffe transportierten Hilfsgüter und Helfer und dienten als Auftankstation für Flugzeuge und Helikopter vor der Küste der Bebenregion.

Der Flugzeugträger "Ronald Reagan" habe seinen Kurs wegen der erhöhten Radioaktivität um den Krisenreaktor Fukushima ändern müssen, teilte Lapan weiter mit. 17 Marineangehörige seien Strahlung ausgesetzt gewesen. "Sie wurden ohne großen Aufwand mit Wasser und Seife entkontaminiert", fügte der Sprecher hinzu.

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19.57 Uhr: Ein Computerprogramm soll das Beben auf die Sekunde genau vorhergesagt haben - Fake oder real?

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19.26 Uhr: Die Französische Nukleare Sicherheitsbehörde (ASN) sagt laut BBC, dass der Vorfall im japanischen AKW Fukushima, zwischen fünf und sechs auf der Skala der IAEA eingestuft werden kann. Die internationale Skala der Atomenergiebehörde IAEA reicht von eins bis sieben. Aktuell wird der Störfall mit Level vier eingestuft.

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19.08 Uhr: Kommentar von Gudrun Harrer zu Japan: "Japanische Nebelwerfer"

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18.44 Uhr: IAEO-Amano: Fukushima kein "zweites Tschernobyl"

Geht es nach Yukiya Amano, dem Generalsekretär der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEO, so droht seinem Heimatland Japan kein "zweites Tschernobyl". Ob die Reaktoren im Atomkraftwerk Fukushima außer Kontrolle sind oder nicht, wollte Amano allerdings nicht kommentieren. "Die Situation ändert sich täglich. Ich will nicht spekulieren", sagte er am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz in der UNO in Wien.

Er verwies mehrmals auf hoch qualifizierte Experten, die an Ort und Stelle alles mögliche unternehmen würden, um die Lage zu stabilisieren. Fest stehe jedenfalls, dass es keine Kettenreaktion in den Reaktoren gegeben habe. "Das war kein Unfall verursacht durch menschliches Versagen. Es waren enorme, unvorstellbare Naturgewalten", so Amano nach den verheerenden Erdbeben und den darauffolgenden Tsunamis, die Japan in eine Katastrophe von bis dato ungeahnten Ausmaßen gestürzt haben. "Wir werden aus den Erfahrungen lernen müssen und die Auswirkungen evaluieren."

Wie viel Radioaktivität bis jetzt freigesetzt wurde, konnte Amano nicht sagen. "Ich bitte diesbezüglich um Geduld." Das automatische Herunterfahren der Reaktoren habe funktioniert, die ausgetretene Radioaktivität sei dadurch limitiert worden.

Ein "zweites Tschernobyl" befürchte Amano allerdings nicht. Es gebe einige Unterschiede zum Super-GAU am 26. April 1986 - vor allem jenen, dass es in Tschernobyl keine Schutzhülle gegeben hätte wie sie in Fukushima vorhanden sei. Messungen in der Umgebung von Fukushima am 12. März hätten ergeben, dass die Radioaktivität in der Luft mittlerweile wieder gefallen sei. Andere Informationen als jene von japanischen Behörden habe die IAEO aber keine.

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18.30 Uhr: Japan ersuchte IAEO um Expertenmission

Sichtlich getroffen von der Erdbebenkatastrophe in seinem Heimatland Japan trat am Montag IAEO-Generalsekretär Yukiya Amano in der UNO in Wien vor die Presse. Amano berichtete, dass Japan bereits um die Entsendung einer IAEO-Expertenmission angesucht hat. Der Generalsekretär kondolierte seinen Landsleuten und betonte, es sei extrem wichtig, dass die Öffentlichkeit permanent über die Situation in den japanischen Atomkraftwerken informiert werde.

Die gesamte Insel Honshu sei durch das Beben um bis zu 2,5 Meter angehoben, die Infrastruktur eines hoch entwickelten Industrielandes stark beschädigt worden. Sämtliche AKW auf der Insel seien von den Erdstößen erschüttert, von den Tsunamis geflutet und so von der Versorgung mit Elektrizität abgeschnitten. Die japanischen Behörden würden so hart arbeiten wie sie nur können, um die Lage zu stabilisieren.

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18.28 Uhr: Japans Regierungssprecher Yukio Edano ist STANDARD-Kopf des Tages: "Das Antlitz der Apokalypse"

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18.23 Uhr: Strom bleibt in Japan über Wochen rationiert

Stromkunden in Japan müssen sich auf wochenlange Lieferprobleme und Abschaltungen einstellen. Die Rationierung in der Stromversorgung werde mindestens bis Ende April dauern, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Montag unter Berufung auf den Tokioter Elektrizitätsversorger Tepco. Dies werde sich auf den Zugverkehr und die Wirtschaft im Raum Tokio ebenso auswirken wie auf das Alltagsleben der Menschen.

Um die erste Abschaltung hatte es am Montag zunächst einige Verwirrung gegeben. Tepco habe den Schritt falsch angekündigt und die Unterbrechung dann wegen Stromsparbemühungen in der Region auch verschoben, hieß es. Schließlich wurde der Strom für 113.000 Haushalte in Teilen der Präfekturen Chiba, Ibaraki, Shizuoka und Yamanashi für 90 Minuten abgeschaltet, erklärten Tepco-Verantwortliche. Auch einigen Aufnahmezentren für Erdbebenopfer in Chiba und Ibaraki wurde dabei der Strom abgeklemmt.

Ursache der Stromknappheit ist die Abschaltung mehrerer Atomreaktoren im Nordosten der japanischen Hauptinsel Honshu.

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18.20 Uhr: Ein STANDARD-Überblick über die Atomdebatte in den österreichischen Nachbarstaaten.

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17.57 Uhr: Interview mit Risikoforscher

Wenn es zu keinen Nachbeben komme, sei man "aus dem Schneider" und müsse nicht mehr mit einem Super-GAU rechnen, sagt Wolfgang Kromp im Standard-Interview.

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17.46 Uhr: WHO: Keine große Gesundheitsgefährdung durch Radioaktivität

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht durch die Unfälle in japanischen Atommeilern derzeit nicht die Gefahr großer gesundheitlicher Schäden für Menschen. "Von dem, was wir zur Zeit über die Höhe der radioaktiven Strahlung wissen, ist das Gesundheitsrisiko für Japan minimal", sagte WHO-Sprecher Gregory Hartl am Montag. "Das heißt, wenn jemand betroffen ist, ist das Risiko nicht sehr hoch", fügte er hinzu.

Hartl erklärte, es sei nur "sehr wenig" Radioaktivität aus den beschädigten Reaktoren in Japan ausgetreten. Außerdem seien die Menschen bereits in Sicherheit gebracht worden, als es zu den Vorfällen kam. Nach WHO-Angaben wurde bei 22 Menschen, die in der betroffenen Region leben, "eine geringe Menge Radioaktivität" gemessen.

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17.34 Uhr: Strahlenexpertin an Bord der AUA-Flüge

In beiden Richtungen seien die Flüge Tokio-Wien ausgebucht, berichtet die AUA. Um die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten, sei auch eine Strahlenexpertin des Bundesheeres mit an Bord. Mehr dazu hier.

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17.25 Uhr: Kritik an IAEO wegen Informationspolitik - Der Standard Bericht

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17.13 Uhr: Der Standard mit einer neuen Reportage aus Tokio

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17.04 Uhr: Erdbeben zerstörte fast 73.000 Gebäude
Das Erdbeben und der anschließende Tsunami haben in Japan insgesamt 72.945 Gebäude zerstört oder dauerhaft unbenutzbar gemacht. Diese Zahl nannte das Innenministerium in Tokio am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo.

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16.58 Uhr: Temperaturen sollen unter null Grad Celsius fallen

Im Katastrophengebiet soll es in den nächsten Tagen bitterkalt werden. Auch ein Schneesturm wird erwartet. Der japanische Sender NHK berichtet und befürchtet eine Katastrophe vor allem für die unzähligen Obdachlosen.

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16.56 Uhr: US-Marine lässt Hilfseinsatz wieder anlaufen
Die US-Marine hat den Hilfseinsatz ihrer Schiffe vor der japanischen Küste wieder aufgenommen. Am Montagabend (Ortszeit) hatte sie die Aktion zunächst wegen einer leichten Verstrahlung von Hubschraubern und Besatzungsmitgliedern ausgesetzt. Der Flugzeugträger "USS Ronald Reagan" und andere Schiffe der Siebten Flotte drehten daraufhin ab, um nicht mehr Winden aus Richtung des beschädigten Atomkraftwerks Fukushima Eins ausgesetzt zu sein. Mittlerweile laufe die Hilfsoperation aber wieder, sagte ein Sprecher der US-Marine.

Seeleute auf den Schiffen waren den Angaben zufolge einer erhöhten Strahlung ausgesetzt, die allerdings geringer als eine Monatsdosis natürlicher Strahlung war. Medienberichte hatten von einer radioaktiven "Wolke" gesprochen, durch die der Flugzeugträger gefahren sei.

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16.55 Uhr: Die japanische Presse versucht zu beruhigen

mit Heldentaten und Tipps zum Strahlenschutz

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16.43 Uhr: Radioaktivität bei U.S. Navy Mitgliedern gemessen

Nachdem eine 17-köpfige Hubschraubercrew der U.S. Navy nach einem Katastropheneinsatz in Japan auf den Flugzeugträger USS Ronald Reagan zurückkehrte, wurde geringe radioaktive Strahlung an ihren Körpern gemessen. Das berichtet CNN und zitiert U.S. Militärvertreter.

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16.33 Uhr: Brennstäbe im Fukushima-Reaktorblock 2 erneut ohne Wasser

Die Brennstäbe im zweiten Reaktor des Atomkraftwerks Fukushima Eins ragten nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo am Montagnachmittag (MEZ) wieder in vollem Umfang aus dem Wasser heraus. Damit nahm das akute Risiko einer bedrohlichen Kernschmelze weiter zu. Zuvor hatte die Betreibergesellschaft Tepco erklärt, es werde versucht, den Reaktor mit Seewasser zu fluten. Anschließend hieß es, die Brennstäbe stünden wieder zur Hälfte unter Wasser.

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16.29 Uhr:  Vertreter des Energieversorgers Tepco bei Pressekonferenz

Im Moment stellen sich Vertreter des Atomkraftwerkbetreibers Tepco den Fragen der Presse. Neue Informationen scheint es keine zu geben, dafür haben die Vertreter des Unternehmens offenbar selbst wenig Ahnung, was tatsächlich passiert ist. Sie blättern nur in ihren Unterlagen und diskutieren, wie viele Druckventile es in den Reaktoren gibt. Die japanische Presse verlässt bereits den Raum.

15.54 Uhr: Sieben Arbeiter bei Explosion im Fukushima-Reaktor 3 verletzt

Bei der zweiten Explosion im Atomkraftwerk Fukushima Eins sind am Montag nach Angaben der Betreibergesellschaft Tepco sieben Arbeiter verletzt worden. Von ihnen seien fünf verstrahlt worden, meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.

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15.48 Uhr: Leichensäcke werden knapp

Wie deutsche Medien berichten, sind die Krematorien Japans bereits an ihre Grenzen gestoßen. Auch Leichensäcke und Särge würden knapp werden. Wahrscheinlich müsse man das Ausland um Hilfe bitten, sagt ein Behördensprecher. Normalerweise müsse um die Erlaubnis, eine Leiche zu verbrennen, offiziell angesucht werden. Diese Regelung wurde aber bereits aufgehoben, um die Beisetzung der Verstorbenen zu beschleunigen.

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15.22 Uhr: Das Leben geht weiter

Die Seite JapanTrends zeigt in einer Ansichtssache, dass das Leben in Tokio nach dem Erdbeben teilweise wieder weitergeht.

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15.01 Uhr: Russland hält an Atomenergie-Ausbau fest

Russland hält auch nach den atomaren Störfällen in Japan am geplanten Bau von mehr als 20 Atomkraftwerken allein im eigenen Land fest. "Wir werden unsere Pläne nicht ändern, aber natürlich unsere Schlüsse daraus ziehen, was im Moment in Japan passiert", sagte Regierungschef Wladimir Putin nach Angaben der Agentur Interfax am Montag bei einem Besuch in der Stadt Tomsk. Russische Experten verfolgten die Lage in den japanischen Nuklearreaktoren genau.

Derzeit gebe es keine Bedrohung für den an Japan grenzenden östlichen Teil Russlands. Russische Atomexperten gingen im Moment sogar davon aus, dass es in Japan derzeit keine Gefahr einer Atomexplosion gebe, sagte Putin. Russland strebt nach einer führenden Position auf dem Weltmarkt für Atomenergie und baut unter anderem in Indien, China und im Iran Nuklearreaktoren.

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14.36 Uhr: Vorher/Nachher-Bilder

Schon bei der Katastrophe in Australien veröffentlicht, nun folgen Satellitenbilder vor und nach dem Erdbeben in Japan - von der New York Times.

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14.21 Uhr: Regierung: Kernschmelze droht in drei Fukushima-Reaktoren

Im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Eins droht nach Angaben der Behörden eine Kernschmelze in drei Reaktoren. Das sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo. Im Reaktorblock 2 könnte die Kernschmelze bereits begonnen haben, wie die Betreibergesellschaft Tepco mitteilte. Die Radioaktivität um den Reaktor sei erhöht.

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14.18 Uhr: EU-Kommission beruft Atom-Gipfel ein

Nach dem Atomunglück in Japan hat die EU-Kommission zu einem Atomenergie-Gipfel eingeladen. Morgen, Dienstag, werden die 27 EU-Energieminister mit dem zuständigen Kommissar Günther Oettinger über die Konsequenzen für Europa beraten. Das teilte die EU-Kommission mit. Auch Nuklearexperten, Aufseher für die Nuklearsicherheit und Atomkraftwerkbetreiber werden bei dem Treffen dabei sein. "Ich halte die Tragweite des Vorfalls in Japan für nicht abschließend absehbar", sagte Oettinger in Berlin.

In Europa liegt die Verantwortung für die Sicherheit von Atomkraftwerken bei den Mitgliedsstaaten selbst. Jeder Staat vergibt nach Kommissionsangaben eigenständig Lizenzen für den Betrieb der Anlagen. Es sei Sache der Staaten, über regelmäßige Kontrollen zu wachen sowie Sicherheitsvorgaben für den Fall von Erdbeben und für Systeme zur Kühlung von Reaktorblöcken festzulegen. Eine unabhängige Behörde wache darüber. "Ziel des Ministertreffens ist es, aus erster Hand Informationen über nationale Notfallpläne und Sicherheitsmaßnahmen zu erhalten", teilte die Kommission mit.

Nach Angaben der EU-Kommission hat die Atomkatastrophe in Japan keine unmittelbaren Folgen für Europa. "Die Strahlenbelastung in allen EU-Staaten ist derzeit normal", berichtete die Behörde.

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14.15 Uhr: Raumflugkontrollzentrum lahmgelegt

Auch das Raumflugkontrollzentrum in Tsukuba rund 50 Kilometer nordöstlich von Tokio soll lahmgelegt sein. Das berichtet der Spiegel-Online. Seine Funktion werde derzeit teilweise von der US-Luft- und Raumfahrtbehörde Nasa in Houston (Texas) übernommen, teilte ein Sprecher am Montag mit.

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13.49 Uhr: Eastwoods "Hereafter" in Japan aus den Kinos genommen

Clint Eastwoods Katastrophenfilm "Hereafter" wird nach dem zerstörerischen Tsunami in Japan aus den Kinos genommen, teilte der Filmverleih Warner Entertainment am Montag mit. Die erschreckenden Filmszenen einer Flutwelle seien nach dem Erdbeben und dem anschließenden Tsunami zu diesem Zeitpunkt "nicht angemessen", so Satoru Otani von Warner Entertainment. Der Film mit Matt Damon war Ende Februar in rund 180 japanischen Kinos angelaufen und sollte ursprünglich bis Ende März gezeigt werden.

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13.30 Uhr: Möglicherweise partielle Kernschmelze im Reaktor 2

Eine teilweise Kernschmelze hat möglicherweise im Reaktor 2 des japanischen Kernkraftwerkes Fukushima stattgefunden. Dies teilte die Betreiberfirma Tepco laut der Nachrichtenagentur Kyodo am Montagabend (Ortszeit) mit. Ein erster Versuch, den Reaktor mit Meerwasser zu kühlen, war vor einigen Stunden fehlgeschlagen.

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13.21 Uhr: Österreichische Polizisten unterstützen Botschaft in Tokio

Zwei österreichische Polizisten sind seit gestern nach Japan unterwegs. Der Salzburger Offizier Karl-Heinz Wochermayr und der Cobra-Beamte Harald Gonner aus Tirol sollen nach der Erdbeben-Katastrophe die Botschaft in Tokio unterstützen. Aufgabe der Polizisten sei es, ausreisewilligen Österreichern bei der Organisation ihrer Rückkehr in die Heimat zu helfen, teilte der Sprecher des Innenministeriums, Harald Noschiel, mit.

Das Außenministerium habe um Entsendung dieses "Go-Teams" ersucht, erläuterte der Ressortsprecher. "Die zwei Beamten haben aber keine polizeilichen Befugnisse in Japan." Oberst Gonner, er ist Leiter des Einsatzkommandos Cobra West mit Standort Innsbruck, sei auch für Sicherungsmaßnahmen der Botschaft in Japan zuständig, sagte Noschiel.

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13.19 Uhr: Merkel will längere Atomlaufzeiten aussetzen

Als Konsequenz der Atomkatastrophe in Japan will die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Medienbericht die im vorigen Jahr in Deutschland beschlossene Verlängerung der Atomlaufzeiten aussetzen. Dies berichtete am Montag "Focus Online" unter Berufung auf Regierungskreise in Berlin. Merkel habe die Entscheidung im kleinen Kreis vorbereitet und im CDU-Präsidium abgestimmt. In dieser Zeit solle die Sicherheitslage in den deutschen Atommeilern überprüft werden. Regierungssprecher wollten den Bericht nicht kommentieren.

Regierungssprecher Steffen Seibert hatte zuvor für 16.00 Uhr eine gemeinsame Erklärung der Kanzlerin und von Vizekanzler Guido Westerwelle angekündigt. Der FDP-Chef hatte eine Aussetzung als vorstellbar bezeichnet.

13.12 Uhr: Neuer Kühlversuch bei Reaktorblock

Techniker im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Eins haben einen neuen Versuch zur Kühlung des Reaktorblocks 2 unternommen und bereits 30 Zentimeter Meerwasser eingeleitet. Die Brennstäbe in Reaktor 2 lagen zuvor nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo komplett trocken. Die Stäbe können damit nicht mehr gekühlt werden und die Gefahr einer Kernschmelze ist erheblich gestiegen. Zuvor war am Montag versucht worden, die absinkende Kühlflüssigkeit mit Meerwasser aufzufüllen.

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12.55 Uhr: Tschechien sieht nach der Katastrophe in Japan keine Notwendigkeit, die Erdbebensicherheit des umstrittenen Atommeilers Temelin neu zu bewerten. "Das AKW Temelin kann ein Erdbeben in der Größenordnung von 5,5 auf der Richterskala überstehen", sagte der stellvertretende Leiter des staatlichen Amts für Atomsicherheit, Petr Brandejs, am Montag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Temelin sei in den vergangenen Jahren mit einem Netzwerk von Sensoren ausgestattet worden, die das Kraftwerk im Falle von Erschütterungen in einen sicheren Zustand herunterfahren würden, sagte der Atomexperte.

Die aktuelle Diskussion über die Sicherheit der Atomkraft in Europa hielt Brandejs für "verfrüht", da es aus Japan noch keine genauen Informationen über den Unfallhergang vorliegen würden. "Es ist eher eine ideologische oder politische Diskussion, denn aktuell gibt es in Europa keine Erdbebengefahr", sagte Brandejs.

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12:42 Uhr: Spezialisten der ABC-Abwehrschule des Bundesheeres werden am Montag und Dienstag die AUA-Flüge nach Japan begleiten, um während des Landeanfluges in Tokio Strahlenmessungen durchzuführen, um vor allfälligen Belastungen warnen zu können. Die AUA habe um diesbezügliche Unterstützung angesucht, hieß es in einer Aussendung des Verteidigungsministeriums.

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12:35 Uhr: Die Austrian Airlines (AUA) wird am Montag ihre Flüge nach Tokio wieder aufnehmen. Diese Entscheidung fiel nach einer Sitzung bei der Fluglinie. Um das Risiko für die Crew möglichst gering zu halten, sollen in Japan lediglich die Passagiere an Bord genommen werden. Dann fliegt die Maschine in die südkoreanische Hauptstadt Seoul weiter, wo die Crew ausgetauscht wird, bevor es mit frischem Personal zurück nach Wien geht. Die Stehzeit der Maschine beträgt damit nur mehr eine gute Stunde. Am Dienstag soll das Flugzeug um 11.45 Uhr (Ortszeit) in Tokio wieder abheben. Nach der Zwischenlandung in Seoul wird die Boeing um 18.40 Uhr in Wien zurück erwartet.

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12:20 Uhr: Die Brennstäbe in Reaktorblock 2 des Atomkraftwerks Fukushima Eins liegen nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo komplett trocken.

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12:15 Uhr: Beim Kühlversuch mit Meerwasser im Reaktor 2 des AKW Fukushima Eins scheint es einen Rückschlag gegeben zu haben. Japanische Medien meldeten am Montag, der Wasserstand des Kühlwassers sei unter das Niveau der Brennstäbe gesunken. In den Stunden zuvor war versucht worden, den Reaktor mit Meerwasser zu kühlen, um eine Kernschmelze zu verhindern.

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11:57 Uhr: Aktueller Hintergrundbericht aus dem Wirtschaftsressort: "Japaner kaum gegen Erdbeben versichert" - Analysten: Keine langfristigen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, solange die atomare Katastrophe nicht zur Realität wird

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11:52 Uhr: Die Wetterprognose der nächsten Tage verheißt für das Risiko einer radioaktiven Kontamination in Japan nichts Gutes: Ab Montagabend - zwischen 13.00 und 15.00 Uhr MEZ - drehe der Wind auf Nord und eine mögliche Strahlungswolke werde damit nicht mehr aufs Meer hinaus, sondern in Richtung Festland und damit auch in große Städte transportiert, prognostizierte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Montagvormittag. Zusätzlich werden ab Dienstag starke Niederschläge erwartet, die Radioaktivität in Bodennähe bringen würden.

Der Umschwung der Windrichtung wird laut ZAMG-Meteorologe Gerhard Wotawa von einem Tiefdruckgebiet hervorgerufen, das eine Schlechtwetterfront mit starkem Regen bis Mittwoch bringen soll. Für die Bevölkerung und die Umwelt verschärft dies die Situation: Bleiben die radioaktiven Stoffe in der Luft, können diese binnen Stunden über das Land hinwegziehen. Bei Niederschlägen gelangen sie in den Boden, bleiben dort und werden freigesetzt. Der Nordwind werde ungefähr zwei bis drei Tage anhalten, so Wotawa über die derzeitigen Vorhersagen. Danach dürfte sich der Wind erneut drehen und die Luft wieder in Richtung Pazifik treiben.

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11:35 Uhr: Schweiz stoppt Bewilligungsgesuche für neue AKW: Die Schweizer Umwelt- und Energieministerin Doris Leuthard hat am Montag die laufenden Verfahren bei den Rahmenbewilligungsgesuchen für neue Atomkraftwerke in der Schweiz sistiert. Das Eidgenössische Nuklear-Sicherheits-Inspektorat (ENSI) leitet bei allen bestehenden AKW eine vorzeitige Sicherheitsüberprüfung ein, wie Leuthards Verkehrs-, Energie und Umweltressort (UVEK) mitteilte.

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11:25 Uhr: Rund 150 österreichische Staatsbürger wollen vor allem den Großraum Tokio-Yokohama verlassen. Diese Zahl nannte der Sprecher des Außenministeriums, Peter Launsky-Tieffenthal, am Montag. Mitarbeiter des Außenamts unterstützen die heimischen Staatsbürger derzeit in Tokio an der Botschaft, am Flughafen sowie in Osaka, wo das Honorarkonsulat durch Botschaftsmitarbeiter und Angehörige des Ministeriums verstärkt wurde.

"Osaka deshalb, weil es dort Plätze auf Flügen nach Europa gibt", erklärte Launsky-Tieffenthal. Insgesamt gibt es rund 500 Österreicher in Japan. Dem Ministerium lagen auch am Montag keine Hinweise vor, dass Staatsbürger von der Katastrophe betroffen wären.

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11:20 Uhr: Meldung aus der österreichischen Innenpolitik: NGOs: Faymann und Berlakovich betreiben "verlogene" Atompolitik - Vorwurf der Geheimhaltung einer Studie zu Isar 1 - Berlakovich sieht Lage "sehr dramatisch"

10:56 Uhr: Ein zu einem Hilfseinsatz nach Japan entsandter Flugzeugträger der US-Armee hat die Küste des Landes wegen erhöhter radioaktiver Strahlung am Kernkraftwerk Fukushima 1 vorübergehend wieder verlassen. Das Schiff und die Flugzeuge seien abgezogen worden, weil um den Meiler herum "ein niedriger Verschmutzungsgrad in der Luft" festgestellt worden sei, hieß es am Montag in einer Mitteilung der US-Armee. Die "radioaktive Wolke" gehe vom Atomkraftwerk Fukushima 1 aus. Obwohl die Verunreinigung keine Gefahr für die Gesundheit darstelle, sei das Schiff zunächst abgezogen worden, hieß es.

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10:50 Uhr: Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle kann sich nach der Atom-Katastrophe in Japan vorstellen, die Verlängerung der Atomlaufzeiten in Deutschland auszusetzen. Die Sicherheit habe Vorrang vor Wirtschaftsinteressen, sagte der FDP-Chef am Montag in Berlin. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle plädierte dafür, ein schnelleres Umsteuern auf regenerative Energien zu prüfen. Die Frage nach der Kohleenergie stelle sich neu. Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) fordere, das Restrisiko von AKW neu zu bewerten. "Wir brauchen auch eine neue Risikoanalyse", sagte Westerwelle. Die deutsche Regierung will die Betriebszeit jedes der 17 deutschen Atomkraftwerke unter Sicherheitsaspekten überprüfen. Die Regierung war angesichts der Atomkatastrophe in Japan unter Druck geraten, da am 27. März in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gewählt wird.

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10:40 Uhr: In Japan sind mindestens sechs Häfen schwer beschädigt worden. Die nordöstlichen Häfen Hachinohe, Sendai, Ishinomaki und Onahama sind nach Angaben von Betreibern und Reedereien vom Montag so stark verwüstet worden, dass sie für Monate, wenn nicht sogar Jahre außer Betrieb bleiben dürften. Japans neuntgrößter Container-Hafen Kashima und der kleinere Hafen Hitachinaka seien weniger stark beschädigt, würden aber voraussichtlich erst in einigen Wochen wieder in Betrieb gehen. Dutzende Container-Schiffe seien außerdem vernichtet worden.

Die Hafenausfälle dürften nicht nur die Hilfs- und Aufräumarbeiten im Katastrophengebiet nordöstlich der Hauptstadt Tokio erschweren, sondern auch zu erheblichen Störungen der internationalen Handelsströme führen. Die Schließung der Häfen wird die japanische Volkswirtschaft voraussichtlich 3,4 Milliarden Dollar täglich kosten, wie aus Daten des Schifffahrtsmagazins Lloyd's List Intelligence hervorgeht. Der maritime Handel der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft hatte im vergangenen Jahr ein Volumen von 1,5 Billionen Dollar.

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10:30 Uhr: Im zweiten beschädigten Atomkraftwerk in Fukushima Zwei (Daini) arbeiten Experten weiter an der Wiederherstellung der Kühlung von zwei Reaktoren. Obwohl man sich darauf vorbereitet habe, hat man bisher bei keinem der vier Reaktoren Druck abgelassen, teilten die japanischen Behörden der Internationalen Atomenergieorganisation IAEA am Montag mit. Die Radioaktivitätswerte rund um die Anlage seien normal.

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10:09 Uhr: Die offiziell bestätigte Zahl der Toten und Vermissten nach dem Erdbeben und dem Tsunami in Japan ist auf 5.000 gestiegen. Das teilte die Polizei mit. Lokale Behörden befürchten jedoch, dass die tatsächliche Opferzahl weit darüber liegt. Allein in der Präfektur Miyagi werden nach wie vor mehr als 10.000 Menschen vermisst. Die Region war am schwersten von dem Erdbeben der Stärke 9,0 und dem verheerenden Tsunami getroffen worden.

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9:42 Uhr: Zweiter Reaktor auf unter 100 Grad Celsius abgekühlt: Die Einleitung von Meerwasser hat eine Überhitzung des Reaktors 2 im Kernkraftwerk Fukushima Eins verhindert, teilte die Betreiberfirma Tepco am Montagnachmittag (Ortszeit) mit. Die Temperatur im Reaktor sei auf unter 100 Grad Celsius abgesunken, berichtete die Nachrichtenagentur Jiji Press.

Das Kühlwasser im Reaktor war immer weiter abgesunken und drohte das Niveau der Brennstäbe zu erreichen. Damit bestand die Gefahr einer gefährlichen Kernschmelze. Der japanische Regierungssprecher Yukio Edano hatte vor einer solchen Situation gewarnt.

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9:25 Uhr: Ein weiteres Video: Es wurden bereits tausende Tote geborgen. Weite Teile im Nordosten des Landes sind so stark verwüstet, dass die Rettungs- und Aufräumarbeiten noch Monate dauern werden. An der Küste der besonders schwer getroffenen Präfektur Miyagi sind bisher etwa 2.000 Leichen entdeckt worden.

 

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9:05 Uhr: Video zu den Vorfällen im Atomkraftwerk Fukushima

 

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8:50 Uhr: Die Kühlung im Reaktor 2 des Kernkraftwerks Fukushima Eins ist ausgefallen, der Kühlwasserstand sinkt. Der Wasserstand lag allerdings noch oberhalb der Brennstäbe, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Montag. Dadurch sei zur Zeit die Gefahr einer Überhitzung noch gering. Regierungssprecher Yukio Edano sagte, die Einleitung von Meerwasser zur Kühlung werde vorbereitet.

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8:20 Uhr: Verkehrschaos in Tokio - Das Nachbeben der Stärke 6,2 hat am Montag den Bahnverkehr in der japanischen Hauptstadt zum Erliegen gebracht. Japan Rail, der größte Verkehrsbetrieb des Landes, stellte bis auf vier Linien alle Stadtlinien ein. Und auch diese waren teilweise unterbrochen. Nur zehn Prozent der Züge auf der wichtigsten Ost-West Bahnlinie durch Tokio würden verkehren, berichtete das japanische Fernsehen.

Reisende und Pendler drängten sich in den Stationen und warteten geduldig, doch noch einen Platz in einem Zug zu ergattern. Die Warteschlangen reichten oft bis in die Bahnhofshallen. Zugverbindungen zum Flughafen Narita wurden ebenfalls eingestellt.

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8:00 Uhr: Rettungsmannschaften aus den USA begannen am Montag mit der Suche nach Vermissten im vom Beben und Tsunami zerstörten Nordosten des Landes. Zudem beraten die USA Japan in Fragen der atomaren Sicherheit. Ein chinesisches Rettungsteam nahm ebenfalls seine Arbeit auf.

"Wir werden Japan weitere Hilfe zur Verfügung stellen, wenn dies nötig ist", sagte der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao. Südkorea schickte am Montag 102 Helfer nach Japan. Mehr als 70 Länder erklärten, dem asiatischen Land beistehen zu wollen und boten Unterstützung an. Aus mindestens zwölf Ländern sind bereits Hilfsteams in Japan eingetroffen. Aus Deutschland sind beispielsweise Spezialisten des Technischen Hilfswerkes im Einsatz

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7:50 Uhr: Im vom Erdbeben schwer getroffenen japanischen Atomkraftwerk Fukushima 1 ist in einem weiteren Reaktor das Kühlsystem zusammengebrochen. Die Kühlung von Reaktor 2 funktioniere nicht mehr, teilte der Kraftwerksbetreiber Tepco am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur Jiji mit. Zuvor hatte es in dem Kraftwerk erneut Explosionen gegeben.

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7:45 Uhr: Im Gespräch mit Ö1 erklärt Reinhard Uhrig, Atomexperte der Umweltorganisation Global 2000, dass es im Reaktor 1 des AKW Fukushima offensichtlich zu einer Kernschmelze gekommen sei. Bei Reaktor 3 soll die Lage unter Kontrolle sein, aber dieser sei besonders gefährlich, weil dort mit Plutonium gearbeitet werde, so der Experte. Plutonium sei einer der am längsten strahlenden und gefährlichsten Stoffe, noch dazu hoch toxisch - mehr hier.

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7:30 Uhr: Singapur will wegen der Probleme in den japanischen Atomanlagen die Einfuhr von Nahrungsmitteln aus Japan auf mögliche Verstrahlungen untersuchen. Es handele sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme und es würden Proben der importierten Ware genommen, erklärte die Nahrungsmittelbehörde des Stadtstaates am Montag. Bei der Untersuchung auf eine mögliche radioaktive Verstrahlung hätten frische Produkte wie Fisch Vorrang. In Singapur gibt es zahlreiche japanische Restaurants, besonders Sushi ist bei den Menschen sehr beliebt.

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7:00 Uhr: Bericht der "New York Times": Der US-Flugzeugträger USS Ronald Reagan ist nach einem Zeitungsbericht durch eine radioaktive Wolke gefahren, die von den japanischen Atomreaktoren ausgehen soll. Mehrere Crewmitglieder hätten binnen einer Stunde eine Monatsdosis Strahlung abbekommen, berichtete die US-Zeitung  unter Berufung auf Regierungskreise. Zunächst wurden keine Krankheitssymptome gemeldet.

Zudem hätten am Sonntag Hubschrauber etwa 100 Kilometer vom japanischen Kernkraftwerk Fukushima entfernt kleine Mengen radioaktiver Partikel gemessen. Die Stoffe würden noch analysiert. Dem Bericht zufolge werden darunter Cäsium-137 und Jod-121 vermutet.

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Zusammenfassung der Ereignisse der vergangenen Nacht (MEZ):

Heftiges Nachbeben und zweite Explosion in AKW

Die Katastrophe in Japan nimmt immer dramatischere Dimensionen an: Nach einem heftigen Nachbeben mit anschließender neuer Tsunami-Warnung erschütterte am Montag eine zweite Explosion in einem Atomreaktor das Unglückskraftwerk in Fukushima. Nach Angaben der Regierung soll die Stahlhülle des Reaktorblocks 3 aber standgehalten haben. Bereits vor den neuen Schreckensnachrichten waren an der Küste im Nordosten Tausende Leichen entdeckt worden.

Das Nachbeben der Stärke 6,2 erschütterte um kurz nach 10.00 Uhr Ortszeit (02.00 Uhr MEZ) auch die japanische Hauptstadt Tokio. Das Epizentrum lag nach Angaben der US-Erdbebenbehörde USGS 140 Kilometer nord-östlich der Hauptstadt - also in Richtung der Atomanlagen in Fukushima. Eine erste Tsunami-Warnung wurde später wieder zurückgenommen.

Explosion mit mehreren Verletzten

Von den Unglücks-Meilern in Fukushima meldete der Sender NHK wenig später Explosionsgeräusche in der Nähe des Reaktors Nummer 3. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, handelte es sich um eine Wasserstoffexplosion. Eine solche Detonation hatte es bereits am Samstag im Reaktorblock 1 gegeben. Ob es bereits zu Kernschmelzen gekommen ist, war nach widersprüchlichen Angaben auch am Montag noch unklar.

Bei der neuerlichen Explosion sind drei Arbeiter verletzt worden. Sieben würden noch vermisst, erklärten Vertreter der Betreiberfirma Tepco am Montag. Sechs der Vermissten gehörten der Armee an.

TV-Sender zeigten Rauch über beschädigten Reaktorgebäuden.Techniker in Fukushima arbeiteten seit Freitag daran, Druck abzulassen und eine Kernschmelze zu verhindern. Nach dem Ausfall der Kühlsysteme war die Temperatur der Brennstäbe außer Kontrolle geraten.

Evakuierungsanordnung: 600 Menschen noch in Gebiet

Die Stahlhülle von Reaktor 3 sei bei der Explosion aber unbeschädigt geblieben, berichtete ein Regierungssprecher unter Berufung auf Angaben der Betreiberfirma. Die Regierung rief die Menschen auf, im Umkreis von 20 Kilometern um das Unglückskraftwerk in ihren Häusern zu bleiben. Trotz einer Evakuierungsanordnung sollen sich noch etwa 600 Menschen in dem Gebiet befinden.

Nach Berichten der Agentur Kyodo wurden noch vor dem neuen Beben in der Präfektur Miyagi im Nordosten des Landes 2.000 weitere Tote an der Küste gefunden worden. Es wird befürchtet, dass durch das Erdbeben und den Tsunami über 10.000 Menschen getötet wurden. Mit Stand vom Sonntagabend österreichischer Zeit hatten die Behörden 1.597 Opfer identifiziert. (APA)