Dominic Heinzl beschäftigt wieder den ORF-Stiftungsrat. Grund dafür sind Heinzls vom Privatsender ATV mitgeschnittene umstrittene Aussagen zur Opernballberichterstattung des ORF. ÖVP-Stiftungsrat und "Freundeskreis"-Leiter Franz Medwenitsch kritisierte den Gesellschaftsreporter deshalb am Montag hart. "Heinzls Äußerungen sind unternehmensschädigend. Der Generaldirektor sollte dringend ein ernstes Wort mit seiner Erfindung reden", so Medwenitsch.

Zuvor hatte bereits der vom Land Kärnten entsandte FPK-Stiftungsrat Siggi Neuschitzer Heinzl ins Visier genommen. Es sei "unerträglich, dass dieser teuer bezahlte ORF-Mitarbeiter seinen eigenen Arbeitgeber beschimpft", sagte Neuschitzer der Tageszeitung "Österreich". Heinzl habe im Übrigen die gleichen Methoden des unbemerkten Mitschneidens schon selbst angewendet, argumentierte er. Ebenfalls in "Österreich" monierte ÖVP-Generalsekretär Fritz Kaltenegger, dass man Heinzl "als Retter des ORF geholt" habe, wobei er in Folge "nur miese Quoten geliefert und Interviewpartner beleidigt" habe. "Dass er nun seinen eigenen Arbeitgeber ORF beschimpft, ist höchst aufklärungsbedürftig. Heinzl ist ein Nestbeschmutzer", so Kaltenegger.

Laut ORF-Kommunikationschef Martin Biedermann wird die ORF-Geschäftsführung "selbstverständlich" im Stiftungsrat über den Sachverhalt berichten und allenfalls aufklären.

Heinzl war wie berichtet von ATV - vom "Chili"-Macher" unbemerkt - dabei gefilmt worden, wie er am Opernballabend vor der Lugner-Loge stehend die Live-Übertragung als "totale Katastrophe" bezeichnete. "Ich hab' da letztes Jahr meine Sünden abgebüßt." Heinzl rechtfertigte die Wortwahl damit, dass er "ein privates SMS in einer privaten Runde diskutiert" habe. Dass man sein Privatgespräch gefilmt und gesendet habe, sei "schon dreist", befand er. Der ORF nahm Heinzl in Schutz, Zentralbetriebsratsobmann Gerhard Moser forderte hingegen sinngemäß die Rückführung Heinzls zu den Privatsendern. (APA)