Wien - Die während der laufenden Umbauarbeiten zerstörten Hologramme im Jüdischen Museum in Wien waren nicht demontierbar,  hat ein Gutachten ergeben, teilte die Wien-Holding  am Mittwoch in einer Aussendung mit. Die Expertise sei eingeholt worden, um zu klären, ob die Exponate ausgebaut hätten werden können, ohne die Glasobjekte zu zerstören.

Beauftragt wurde laut der Wien-Holding, die das Jüdische Museum betreibt, ein gerichtlich beeideter Sachverständiger. Er kam demnach zum Ergebnis, dass "die Elemente zerstörungsfrei nicht voneinander getrennt werden konnten, da sie mit heutigem Wissensstand mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch unter- und miteinander verklebt sind bzw. bei der Montage vor 15 Jahren verklebt wurden".

Laut dem Gutachten kommen für das Verkleben der Platten zwei Ursachen infrage: Entweder wurde bei der Montage ein Kleber verwendet oder die damals verwendeten Dichtbahnen zwischen den Glasscheiben bzw. ein Silikonmaterial haben über die Jahre hin kleberartige Eigenschaften entwickelt, hieß es.

"Das Gutachten bestätigt damit schwarz auf weiß den Eindruck, den wir aus den bisherigen Erkenntnissen und dem Hearing der Direktorin des Jüdischen Museums Wien in der letzten Aufsichtsratssitzung gewonnen haben", erklärte Holding-Geschäftsführer Peter Hanke. Museumsleiterin Danielle Spera habe "gewissenhaft alle Abbau-Varianten geprüft".

Nachdem alle Versuche zum Abbau der Installation, ohne diese zu beschädigen, gescheitert waren, sei letztendlich nur mehr der vollständige Abbruch der Hologramme als Alternative geblieben, versicherte Hanke: "Ich hoffe, dass nun alle Beteiligten wieder von der emotionalen Diskussionsebene zu einer konstruktiven und auf die Zukunft des Jüdischen Museums Wien ausgerichteten Arbeit zurückkehren können."

Die 21 in Stahltraversen verschraubten Hologramme - sie waren Teil der Dauerstellung - stellten Szenen aus dem Alltag jüdischen Lebens in Wien dar. Die Zerstörung hatte für beträchtliches Aufsehen gesorgt. Unter anderem äußerten Museumsdirektoren aus dem In- und Ausland in einem Offenen Brief ihr Besorgnis über die Vorgänge.  (APA)