Paris - Stardirigent Daniel Barenboim ist in Frankreich für seine Bemühungen um Frieden im Nahen Osten geehrt worden. Staatschef Nicolas Sarkozy nahm Barenboim am Montagabend in die französische Ehrenlegion auf, die höchste Auszeichnung, die das Land zu bieten hat. Mit seinem Jugendorchester aus arabischen und israelischen Musikern bringe Barenboim die Toleranz voran, lobte Sarkozy den 68 Jahre alten Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. "Ihr Ziel ist eher moralischer als politischer Natur - diesen jungen Menschen zu zeigen, dass sie sich ähnlich sind", sagte der französische Präsident, der selbst jüdische Vorfahren hat.

Barenboim wurde als Kind russischstämmiger Juden in Argentinien geboren und wuchs in Israel auf. Neben der argentinischen und israelischen hat er auch die spanische und palästinensische Staatsbürgerschaft. Im Jahr 1999 gründete Barenboim zusammen mit seinem inzwischen verstorbenen palästinensischen Freund Edward Said das West-Eastern Divan Orchestra, das als Zeichen einer möglichen Aussöhnung der verfeindeten Volksgruppen in Nahost steht. Seit 1992 ist Barenboim der Generalmusikdirektor der Berliner Oper, die Staatskapelle Berlin wählte ihn 2000 zum Chefdirigenten auf Lebenszeit. (APA)