Wien - Die Schlammschlacht zwischen der Meinl Bank und Atrium (früher Meinl European Land, MEL) geht in die nächste Runde. Nun klagt die Bank die Atrium-Muttergesellschaft Gazit sowie dessen Chairman Chaim Katzman in Israel auf bis zu 2 Mrd. Euro. Die Klage ist quasi der zweite Konter des Geldhauses auf die Zwei-Milliarden-Euro-Klage, die Atrium im August 2010 gegen die Meinl Bank in London eingebracht hat.

"Chaim Katzman hat mit Hilfe eines von ihm abhängigen Atrium-Managements das Unternehmen im Ausmaß von 1,2 Mrd. Euro geschädigt. Um davon abzulenken, will sich nun Atrium mit der Zwei-Mrd.-Klage in London Geld von der Meinl Bank zurückholen", behauptete Bankvorstand Peter Weinzierl am Dienstag in einer Aussendung.

Die Meinl Bank hat die Zwei-Mrd.-Klage von Atrium bereits im November 2010 mit einer auf Jersey eingebrachten Gegenklage mit einem Streitwert von 1,2 Mrd. Euro quittiert.

Nun will das Kreditinstitut seine Kampfzone auf Israel ausweiten, von wo die angeblichen "Machenschaften" ausgingen, denen man einen Riegel vorschieben wolle. Mit der neuen Klage gedenkt die Meinl Bank aufzuzeigen, dass sich Katzman "unter Verschwendung von Millionen Euro an Atrium- und Gazit-Anlegergeldern quasi selbst klagt".

Das Joint Venture aus CPI und Gazit habe sich vor dem Einstieg bei der MEL im Jahr 2008 ein Jahr lang über "alle operativen und rechtlichen Facetten" der Gesellschaft informiert, so die Meinl Bank. Alle wesentlichen Dokumente zu Punkten, die Atrium in der London-Klage angeführt habe, seien damals schon offengelegt worden. (APA)