Wien - Die beiden Staatspreise für literarische Übersetzung im Jahr 2010 gehen an Johann Strutz und Adan Kovacsics. Wie das Kulturministerium heute, Montag, in einer Aussendung mitteilte, werden die mit 8.000 Euro dotierten Auszeichnungen im Rahmen eines Festakts anlässlich der "Translatio" am 3. Juli im Robert-Musil-Haus in Klagenfurt überreicht. Insgesamt wurden 39 Übersetzer durch einen Fachbeirat mit Prämien in der Höhe von 800 bis 2.200 Euro gewürdigt. "Ich freue mich über das große Interesse und das Engagement für die zeitgenössische österreichische Literatur auch im fremdsprachigen Ausland, das sich besonders durch die Arbeit der Übersetzerinnen und Übersetzer ausdrückt", so Kulturministerin Claudia Schmied (S).

Der Kärntner Johann Strutz wird mit dem Staatspreis für die Übersetzung aus einer Fremdsprache ins Deutsche ausgezeichnet. Als Übersetzer und Literaturwissenschafter lasse er sich "von der literarischen Polyphonie Europas inspirieren" und widme sich dabei "vor allem dem Pianissimo der sogenannten 'kleinen Literaturen Europas'", so die Begründung der Jury. Strutz übersetzte etwa Werke von Florjan Lipus, Marjan Tomsic, Milan Rakovac oder Emyr Humphreys.

Der Staatspreis für die Übersetzung zeitgenössischer österreichischer Literatur in eine Fremdsprache geht an den in Spanien lebenden gebürtigen Chilenen austro-ungarischer Herkunft Adan Kovacsics. Seit drei Jahrzehnten übersetzt Kovacsics deutschsprachige und ungarische Literatur ins Spanische. "Ins Auge fallen dabei sowohl die Bandbreite der Genres" sowie wie die "herausragende Bedeutung" der übersetzten Autoren, so die Jury: Kafka, Canetti, Celan, Doderer, Horvath, Lernet-Holenia, Altenberg, Zweig, Roth, Hofmannsthal, Drach, Amery, Aichinger, Bachmann, Bernhard, Jelinek, Hackl. "Besonders verdient gemacht" habe sich Kovacsics mit seinen "brillanten Übersetzungen" der Werke von Karl Kraus.

Unter den zusätzlich prämierten Übersetzungen zeitgenössischer Literatur befinden sich Werke in oder aus 18 Sprachen. (APA)