Salzburg - Zwei einheimische Snowboardfahrer haben die Nacht auf heute, Samstag, am Kitzsteinhorn in Kaprun (Pinzgau) bei mehr als minus zehn Grad in einem Schneeloch verbracht. Die 34 und 25 Jahre alten Männer waren am späten Nachmittag in gefährliches Gelände geraten und mussten die Abfahrt schließlich wegen Dunkelheit abbrechen. Die gut ausgerüsteten Pinzgauer gruben sich mit einer Lawinenschaufel ein Iglu und überstanden die Eiseskälte unversehrt, berichtete Rettungshubschrauberpilot Andreas Wimmer der APA.

"Sie hatten eine komplette Lawinenausrüstung dabei. Wenn sie nicht in dem Iglu übernachtet hätten, dann hätten sie erfrieren können", sagte Wimmer. Der Pilot und das Besatzungsteam des Hubschraubers "Alpin Heli 6" befreiten die beiden Pinzgauer am Samstag gegen 6.45 Uhr mit Hilfe eines Seils aus ihrer Notlage in 1.800 Meter Seehöhe.

Die Snowboarder hatten am Freitagnachmittag eine Abfahrtsvariante über die niedere Kammerscharte in Richtung Kraftwerk Limbergsperre gewählt. In der "Bärrinne" stießen sie auf stark vereistes Gelände und änderten deshalb ihre Route. "Dabei wurden sie vom Einbruch der Dunkelheit überrascht und mussten die Abfahrt abbrechen", stand im Polizeibericht. Die Männer alarmierten per Handy die Einsatzkräfte, doch wegen der Dunkelheit und dem gefährlichen Gelände konnten die 27 Bergretter, ein Arzt und ein Alpinpolizist nicht zu den beiden vordringen.

Als das Rettungsteam von "Alpin Heli 6" die Snowboarder barg, "waren sie wohlauf", schilderte der Pilot. "Richtig unterkühlt waren sie nicht, aber kalt ist ihnen schon gewesen."

Bereits gestern, Freitag, mussten Bergretter in Bad Gastein (Pongau) drei in Not geratende Alpinisten ins Tal bringen. Ein 49-jähriger Skifahrer aus Holland hatte sich mit seiner 15-jährigen Tochter auf der Nordabfahrt von Sportgastein am Nachmittag verirrt. Sie wurden vom Polizeihubschrauber "Libelle" aus unwegsamem Gelände geborgen. Ebenfalls am Nachmittag wusste ein 41-jähriger Snowboarder aus Oberösterreich im Ankogelskigebiet auf einem steilen Hang abseits der Piste nicht mehr weiter. Noch dazu hatte er sein Snowboard verloren. Er wurde von Bergretter aus Mallnitz und Bad Gastein gegen 20.30 Uhr geborgen. Der Mann blieb unverletzt. (APA)