Wien - Der Iran will seine umstrittene Urananreicherung ab dem Sommer mit dem Start einer zweiten Anlage ausweiten. Dies geht aus einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO (IAEA) in Wien hervor, der am Freitag an die Mitgliedsstaaten verteilt wurde. Bisher seien in Ghom noch keine für die Anreicherung nötigen Zentrifugen installiert worden, heißt es. Der Iran sei dazu jedoch imstande, wenn er schnell arbeiten wolle, sagte ein hochrangiger IAEO-Beamter.

In dem Bericht ist von "neuen, erst kürzlich erhaltenen" Informationen die Rede, die Bedenken nähren würden. Dies müsse die IAEA mit dem Iran klären. Weiter heißt es, dass sich die Atomwächter über mögliche geheime Aktivitäten im Iran in Vergangenheit und Gegenwart sorgten, die im Zusammenhang mit der Entwicklung von Atomwaffen stehen.

Der Iran hatte den Bau der zweiten Anlage in Ghom bis zum September 2009 geheim gehalten. Die Enthüllung löste weltweite Entrüstung aus. Angereichertes Uran wird für die Stromgewinnung, in noch höher angereicherter Form jedoch auch für Atomwaffen benötigt. Der Iran pocht immer wieder auf sein Recht der friedlichen Nutzung der Atomenergie und beteuert, mit seinem Nuklearprogramm nur zivile Zwecke zu verfolgen. (APA)