Frankfurt - Die Deutsche Bank hat ihre Zwillinge wieder - jetzt auch offiziell: Die verglasten Doppeltürme im Frankfurter Bankenviertel wurden am Donnerstag nach drei Jahren Umbau feierlich wiedereröffnet.

"Diese Türme sind nicht nur Frankfurter Wahrzeichen, sie sind zugleich Markenzeichen einer starken und global orientierten, aber in Frankfurt und Deutschland verwurzelten und ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewussten Deutschen Bank", sagte Konzernchef Josef Ackermann vor etwa 500 Gästen aus Politik und Wirtschaft. "Wir sind stolz auf unser neues Zuhause."

Ausgerechnet am Tag der Feierlichkeiten sorgte ein "Handelsblatt"- Bericht über Korruption und Bestechung auf der Baustelle für Aufsehen: Bei der Sanierung der Türme sollen Manager des Baukonzerns Imtech die Hand aufgehalten haben. Nun ermittelt die Baufirma im eigenen Haus. Ein Imtech-Sprecher bestätigte der Nachrichtenagentur dpa entsprechende Informationen des "Handelsblatts".

Bestechungsvorwurf

Die Manager sollen bei dem 200 Mio. Euro teuren Projekt von Subunternehmern bestochen worden sein - unter anderem mit Bordellbesuchen. Im Gegenzug hätten die 35 Subunternehmer mehr Arbeitsstunden berechnet als geplant. Die Deutsche Bank wollte die Ermittlungen nicht kommentieren. Man sei mit dem Projektverlauf hochzufrieden, sagte ein Sprecher des Dax-Konzerns.

Neue Bau- und Brandschutzauflagen hatten die Modernisierung der 1984 fertiggestellten Türme erforderlich gemacht. Moderne Technik soll Strom- und Wasserverbrauch drosseln, vor allem den Ausstoß des klimaschädigenden Kohlendioxids (CO2) will die Bank drastisch verringern.

Werbewirksam spricht die Bank nun von "Greentowers" ("grünen Türmen") - doch eingebürgert hat sich die Bezeichnung "Soll" und "Haben" für die beiden jeweils 155 Meter hohen Gebäude, die Platz für knapp 3000 Mitarbeiter bieten. (APA)