Barcelona - Zwischen Arsenal und dem FC Barcelona herrscht vor dem anstehenden Achtelfinal-Rückspiel der Champions League Eiszeit. Die Katalanen sind erbost darüber, dass die Londoner das erst seit kurzem 16-jährige Talent Jon Miquel Toral Harper aus der Barca-Akademie abgeworben haben. Präsident Sandro Rosell bezeichnete die Vorgehensweise der "Gunners" am Mittwochabend in einem TV-Interview als "unmoralisch".

Spaniens Clubs dürfen Spielern erst mit 17 Jahren einen Vertrag anbieten. Diese Lücke nutzte Arsenal bereits in der Vergangenheit aus. Auch der nunmehrige Superstar Cesc Fabregas (23) spielte in Barcelonas Jugend, ehe ihn der Premier-League-Club im September 2003 köderte. Toral Harper, der erst am 5. Februar Geburtstag gefeiert hatte und im Sommer nach London wechselt, wird mit Fabregas verglichen. Für den Sohn einer englischen Mutter muss Arsenal rund 350.000 Euro Ausbildungsentschädigung zahlen.

Bereits vor dem Achtelfinal-Hinspiel in London hatte Spaniens Meister laut Rosell seinen Unmut über die Vorgehensweise bei Arsenal klar gemacht. "Ich mag es nicht, wenn andere Clubs mit Angeboten und Geld kommen, unmittelbar bevor sie 16 sind. Es ist legal, aber ein wenig unmoralisch", meinte Rosell nun. Angeheizt wird die Situation aber auch, weil der Transfer auf Vermittlung von Pere Guardiola, dem jüngeren Bruder von Barcelonas Coach Pep Guardiola, zustande kam.

Revanchieren konnte sich Rosell im Interview dadurch, dass er die Spekulationen um eine Rückkehr von Fabregas wieder ein wenig anheizte. "Barca muss das bestmögliche Team haben, und wir wollen die Wünsche des Trainerstabs erfüllen. Sollte Cesc kommen, weil der Stab und er es so wollen, hätte der Vorstand nichts dagegen", sagte der Club-Boss. (APA/Reuters)