Sofia - Diebstähle und illegale Manipulationen im Stromnetz des niederösterreichischen Energieverteilers EVN in Bulgarien sind 2010 im Vergleich zum Vorjahr um das Vierfache gestiegen, teilte die Pressestelle des Unternehmens am Mittwoch in Sofia mit. Insgesamt seien über 191 Kilometer Kupferdraht gestohlen worden.

Allein durch die Diebstähle entstand der Firma ein Schaden von 330.000 Euro. Die Polizei nahm allein in den vergangenen 24 Stunden in drei Regionen Bulgariens drei Verbrecherbanden fest, die mit gestohlenem Draht unterwegs waren, berichtete das Internetnachrichtenportal "vsekiden.com". Allein bei einer Gruppe wurden über 100 Kilo Kupferdraht mit Bleiummantelung im Auto gefunden.

Das Problem gab es bereits in Krisenzeiten der 1990er Jahre. Alle Versuche, stärkere Kontrollen einzuführen, scheiterten damals. Durch die Weltwirtschaftskrise erlebte das Phänomen eine Renaissance. Zuletzt wurde sogar die Metallbüste des als Nationalhelden gefeierten Poeten Hristo Botew in seiner Geburtsstadt Kalofer gestohlen und kurz darauf auf einem Schrottplatz einer Firma gefunden. (APA)