Experten heimischer Großbanken erwarten für die am Mittwoch anstehenden Ergebnisse der Telekom Austria einen Rückgang des Umsatzes sowie des Betriebsergebnisses vor Steuern und Abschreibungen. Als Gründe nennen die Analysten der Erste Group, UniCredit sowie Raiffeisen Centrobank (RCB) vor allem den massiven Konkurrenzkampf am österreichischen Markt. Unterm Strich werden dennoch deutliche Zuwächse gesehen.

Zuwachs bei Betriebsergebnis und Nettogewinn

Im Schnitt rechnen die Analysten mit einem Umsatz von 4,64 Mrd. Euro sowie mit einem Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 1,63 Mrd. Euro. Das entspricht einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von 3,4 bzw. 10,0 Prozent.

Beim Betriebsergebnis (Ebit) und dem Nettogewinn wird hingegen ein kräftiger Zuwachs zum Vorjahreszeitraum gesehen. Demnach wird mit einem Reingewinn von 282,7 Mio. Euro nach 95,1 Mio. Euro im Vorjahr gerechnet. Dies würde ein deutliches Gewinnplus von nahezu 200 Prozent bedeuten. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass im Jahr 2009 Wertminderungen in der Höhe von 352,0 Mio. Euro im Zusammenhang mit der Akquisition von Velcom in Weißrussland und der Mobilfunklizenz für Vip mobile in Serbien inkludiert waren. Um diese Summen bereinigt dürfte das Nettoergebnis 2010 den Erste Group-Experten zufolge somit unter dem Vorjahreswert liegen.

Starker Konkurrenzkampf

Die Experten der Erste Group begründen ihre Umsatz- und Ebitda-Schätzungen mit der negativen wirtschaftlichen Situation in Zentral- und Osteuropa sowie mit dem derzeit starken Konkurrenzkampf am heimischen Markt. Trotz positiver Entwicklungen bei Erstanmeldungen im Mobilfunksektor sowie einem Rückgang an Kundenverlusten im Festnetzsektor werde der massive Preisdruck zu einem schwächeren Gesamtjahresergebnis führen, prognostizieren die Analysten. Speziell im Bezug auf das vierte Quartal sprechen die UniCredit-Analysten ebenfalls von einem "Preiskrieg", welcher besonders im Segment "Smartphones" deutlich wurde.

Auch die RCB-Experten rechnen für das Gesamtjahr 2010 mit einem rückläufigen Umsatz. Mittelfristig schätzen die Analysten die Telekom-Aktien jedoch als attraktives Investment ein. Positive Auswirkungen könnte vor allem eine für 2014/15 geplante interne Spartenzusammenlegung haben, vermuten die Analysten. Diese soll Kosteneinsparungen in Höhe von 100 Mio. Euro bringen, hieß es. (APA)

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