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Ein passionierter Abhängiger: Schauspieler Sean Penn raucht selbst bei Pressekonferenzen, wie hier in Berlin.

Foto: dapd/Ronny Hartmann

Wien - Selbst den Rauchern ist die Lokalluft zu dick - ergab eine Umfrage der Med-Uni Wien, die am Montag präsentiert worden ist. Eines der Ergebnisse: Selbst bei den über 600 Rauchern, die sich in 81 Wiener Lokalen befragen ließen, waren 80 Prozent der Meinung, durch Tabakrauch in irgendeiner Form belästigt zu werden. Bei den Nichtrauchern war dieser Wert wenig überraschend noch höher: Fast 100 Prozent dieser Gruppe fühlten sich belästigt, sagte Maria-Anna Gasser, die die Umfrage im ersten Halbjahr 2010 im Rahmen ihrer Diplomarbeit durchführte.

Eine deutliche Mehrheit der Österreicher sei laut ihrer Untersuchung auch für ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie, berichtete Gasser. Bei dieser Maßnahme ist die Zustimmung der Raucher mit 25 Prozent deutlich geringer.

Für Gerald Maurer, der Chef der Universitätsklinik für Kardiologie an der Med-Uni Wien, würde ein generelles Rauchverbot auch die Zahl der Herzinfarkte deutlich senken: Im ersten Jahr nach der Einführung um zehn bis zwanzig Prozent. Allerdings: Im irischen Gesundheitsministerium ist man vorsichtiger mit der Schätzung kurzfristiger Effekte. Denn zwischen 2006 und 2008 ist die Zahl der Herzerkrankungen in dem Land, das 2004 ein generelles Rauchverbot erlassen hat, entgegen dem europäischen Trend sogar leicht gestiegen. (red, DER STANDARD-Printausgabe, 22.2.2011)