Wien - Für die am morgigen Dienstag zur Vorlage anstehenden
Gesamtjahreszahlen 2010 des heimischen Baustoffherstellers Wienerberger erwarten
Analysten Rückgänge sowohl beim Umsatz als auch bei den Ergebnissen im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum.
Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB),
Erste Group und UniCredit schätzen im Durchschnitt einen Jahresumsatz von 1,76
Mrd. Euro, das würde einem Minus von über 3 Prozent im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum entsprechen. Die Konsensusprognose für das Ergebnis vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) liegt bei 207,9 Mio. Euro. Das
entspricht einem leichten Minus von 0,32 Prozent. Das Betriebsergebnis (Ebit)
wird bei durchschnittlich 16,8 Mrd. Euro nach 19,0 im Vorjahreszeitraum
erwartet.
Experten der Erste Group erwarten einen Umsatz- und
Ergebnisanstieg für das vierte Quartal 2010. Der Analyst Franz Hörl verwies auf
einen positiven Trend am Häusermarkt in Westeuropa. Aber auch jener in Osteuropa
sollte langsam den Boden gefunden haben, während der Immobilienmarkt in den USA
sich mittlerweile schon stabilisiert hat. Zudem habe der strenge Winter im
Vorjahr dem Unternehmen stark zu schaffen gemacht. Bautätigkeiten seien in den
ersten Monaten des vergangenen Jahres nur sehr eingeschränkt zugelassen gewesen,
hatte Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG, anlässlich der
ersten Quartalsergebnisse des vergangenen Geschäftsjahres kommentiert.
Im
Gesamtjahr sei allerdings immer noch mit einem Umsatzrückgang zu rechnen, so
Franz Hörl. Während im Vorjahr negative Sondereffekte, allen voran
Firmenwertabschreibungen und Restrukturierungsaufwendungen die Ergebnisse
belasteten, sei dies 2011 nicht zu erwarten. Bereinigtes EBITDA und EBIT sollen
sich im Gesamtjahr weitgehend stabil entwickelt haben, erwartet der
Analyst.
Die Wertpapierexperten der RCB erwarten auch eine
Ergebnisverbesserung für das vierte Quartal. Diese erklären sie mit der Erholung
am Häusermarkt. Zudem wurden die Produktionskapazität angepasst und die Bilanzen
gestärkt, kommentierten die Experten. Die Experten der UniCredit erwarten einen
Umsatzrückgang für das Gesamtjahr, der vor allem von der CEE-Sparte herrühren
soll. In dieser Region dürften sowohl rückläufige Verkaufsmengen als auch
sinkende Preise die Umsätze belastet haben. (APA)