Wien - Die verdächtigen Kurssprünge der Telekom-Austria-Aktie Anfang 2004 rund um ein Manager-Bonus-Programm haben nun die Grünen auf den Plan gerufen. Sie haben am Freitag Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Wien wegen des Verdachts des Betrugs und der Untreue eingebracht, berichtet der "Kurier" (Sonntag-Ausgabe).

"Es erscheint naheliegend, dass die Telekom-Manager, über die sich das Füllhorn der Bonuszahlungen ergossen hat, das größte Interesse an einer Kurssteigerung der Telekom-Aktie im letzten Moment hatten", begründete Grün-Abgeordnete Gebriela Moser den Gang zur Justiz. Gleichzeitig sei es "vollkommen unglaubwürdig", dass die Euro Invest Bank "ohne Auftrag eines Kunden just am 26. Februar 2004 innerhalb von zwei Minuten auf eigene Rechnung 900.000 Telekom-Aktien kauft".

Wie der "Kurier" berichtete, soll der Lobbyist und Grasser-Intimus Peter Hochegger in dieser Sache von der Telekom Austria Millionen kassiert haben. Es sei "jedenfalls klärungsbedürftig, ob zwischen der Tätigkeit Peter Hocheggers für die Telekom und der Zahlung an die Euro Invest Bank ein Zusammenhang bestand", meint Moser nun. "Das stinkt zehn Kilometer gegen den Wind."

Die Telekom, vermutet die Grüne, könnte durch diesen Aktienkauf über eine reale Kursentwicklung getäuscht und durch die ausgeschütteten Bonuszahlungen geschädigt worden sein. Weil der Kurs der Aktie zwischen 20. und 26. Februar 2004 den Kurs von 11,70 Euro überschritt, kassierte das damalige Telekom-Führungsteam und weitere rund 100 Manager insgesamt 9 Mio. Euro an Prämien im Rahmen eines Stock-Option-Programms. (APA)