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Proteste in Algier.

Foto: Reuters/Bensemra

Algier - Bei einer Protestkundgebung der Opposition in Algerien ist ein Abgeordneter schwer verletzt worden. Ein Polizist habe Tahar Besbes von der Oppositionspartei RCD in den Bauch geschlagen, der Politiker sei daraufhin mit dem Kopf auf den Gehsteig geschlagen, sagte RCD-Sprecher Mohsen Belabbas der Nachrichtenagentur AFP am Samstag in der Hauptstadt Algiers. Ein behandelnder Arzt im Krankenhaus sagte, Besbes habe offenbar ein Hirntrauma erlitten.

Die Opposition hatte für Samstag zu einem Protestmarsch gegen die Regierung aufgerufen. Sicherheitskräfte umstellten jedoch bereits in der Früh den Platz des 1. Mai in Algier, wo die Kundgebung beginnen sollte. Rund 200 Demonstranten gelang es dennoch, auf den Platz vorzudringen. Sie forderten den Rücktritt der Regierung von Präsident Präsident Abdelaziz Bouteflika.

Vor einer Woche hatte die algerische Polizei mit einem Großaufgebot von 30.000 Mann einen Protestzug des Oppositionsbündnisses verhindert, hunderte Menschen wurden laut Menschenrechtsaktivisten festgenommen. In Algerien sind Proteste der Opposition grundsätzlich verboten. Die Ankündigung der Regierung, den seit 1992 geltenden Ausnahmezustand "vor dem Monatsende" aufzuheben, geht der Opposition nicht weit genug. Sie fordert einen "Wandel des Systems". (APA/AFP)