Athen - In Griechenland bahnt sich eine Milliardenfusion in der Bankenbranche an. Das größte Finanzinstitut des Landes, die National Bank of Greece (NBG), bietet rund 3 Mrd. Euro für den Konkurrenten Alpha. Das Angebot vom Freitag zufolge würde NBG 71 Prozent des fusionierten Geldhauses kontrollieren.

Analysten sehen das mögliche Zusammengehen als Türöffner für weitere Fusionen. Die Regierung forciert eine Konsolidierung in der Branche, damit die Finanzinstitute die Schuldenkrise besser bewältigen können.

2001 schlug der Deal fehl

Es ist bereits das zweite Mal, dass sich beide Institute annähern. 2001 schlug ein Deal wegen Problemen zwischen den Managements fehl. Analysten begrüßten das Gebot für die drittgrößte Bank des Landes. "Die Synergien, die durch die Fusion entstehen, werden die Gewinne beider Banken stärken, während der Schritt möglicherweise weitere Fusionen in Griechenland nach sich zieht", sagte Nikos Galoussis von Kappa Securities.

NBG bietet acht neue NBG-Aktien für elf Alpha-Anteilsscheine. Das entspricht einem Aufschlag von 18,5 Prozent auf den Schlusskurs von Donnerstag. Die beiden Bankenaktien wurden nach Aufschlägen am Freitagnachmittag in Athen vom Handel ausgesetzt. Die Institute sprachen von einem "friendly merger".

Die griechischen Banken leiden unter schrumpfenden Kundeneinlagen, Kreditausfällen und dem schlechten Zugang zum Kapitalmarkt. Im Gegenzug für das 110 Mrd. Euro schwere Hilfspaket von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds (IWF) hat Griechenland unter anderem eine stärkere Überwachung seines Bankensektors zugesichert, einschließlich vierteljährlicher Stresstests.