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Die Medaillen gehen an: Richard, Ligety und Schörghofer.

Foto: Reuters/Rattay

"Ich bin froh, dass es vorbei ist", sagte Philipp Schörghofer, nachdem Aksel Lund Svindal durchs Ziel gebraust war, der Führende nach dem ersten Durchgang. "Ich hab' schon befürchtet, dass ich Vierter werde." Dieses Schicksal traf Svindal, der allerdings kein Armer ist, was den Erfolg betrifft. Der Norweger hat schon viele Trophäen daheim, die frischeste ist die Goldmedaille in der Superkombination, verdient am Montag auf der Kandahar-Piste und am Gudiberg.

Schörghofer (28) hingegen, Salzburger aus Filzmoos, sammelt noch nicht lange. "Die vergangenen zwei Wochen waren unglaublich", stellte er daher fest. Erst unmittelbar vor der WM, in Hinterstoder, glückte ihm der erste Weltcupsieg. Damit sicherte er sich den Startplatz. Und jetzt gewann er, der beim Gewinn der Silbernen im Teambewerb mitgearbeitet hatte, seine zweite Medaille auf der Kandahar-Piste.

Es war auch die zweite Medaille, die Österreichs Herrenteam ohne weibliche Hilfe gewann. Die erste gehört Hannes Reichelt, der sich diese aus dem Super-G mitnahm. Mit Marcel Hirscher, der sich schon vor der WM verletzt hatte, Reichelt und Benjamin Raich, die es zuletzt erwischte, schieden drei Medaillenkandidaten schon vor dem Rennen aus. Den zweiten Durchgang kreierte übrigens ÖSV-Trainer Andreas Puelacher. Schörghofer: "Es ist immer schwierig, seine Läufe zu fahren. Ich war irrsinnig nervös, ich war schon am Donnerstag nervös."

Vor knapp einem Jahr, beim Weltcupfinale im WM-Ort, hatte Schörghofer als Dritter erstmals ein Podium betreten. Warum es so lange gedauert hat? "Ich hatte immer wieder Verletzungen, schon als Nachwuchsfahrer. Und als ich im Europacup war, hatte ich nicht einmal die Chance auf einen Weltcupeinsatz, so stark war die österreichische Mannschaft." Und dann bremsten ihn wieder Verletzungen, zum Beispiel ein Meniskusriss 2008, ein Bänderriss im Fuß 2009. Im Oktober, beim Saisonauftakt in Sölden, lag er nach dem ersten Durchgang an dritter Stelle. Der zweite fiel dem Nebel zum Opfer. "Garmisch habe ich richtig gern. Jetzt bin ich dort, wo ich hingehöre."

Schörghofer, der übrigens nicht nur zweifacher WM-Medaillengewinner, sondern auch Absolvent der Hotelfachschule Bad Gastein ist, vergaß nicht, darauf hinzuweisen, dass Ted Ligety ein würdiger Weltmeister ist. Der 26-Jährige aus Park City, Utah, gewann acht Riesenslaloms im Weltcup, heuer drei, zweimal die diesbezügliche Kristallkugel, 2006 Olympiagold in der Kombi, 2009 WM-Bronze im Riesenslalom.

"Es ist hart, als Favorit in ein wichtiges Rennen zu gehen", sagte Ligety, "um so schöner ist es, zu gewinnen." (Benno Zelsacher aus Garmisch-Partenkirche, DER STANDARD Printausgabe, 19./20. Februar 2011)