Ein Schwarzbär unmittelbar nach dem Erwachen.

Foto: Øivind Tøien

Washington - Ein klassischer Winterschlaf ist es nicht, den die amerikanischen Schwarzbären halten. Die Forschung spricht lieber von Winterruhe, weil die Körpertemperatur der Tiere nur um vier bis sieben Grad Celsius zurückgeht und sie relativ leicht wieder aufzuwecken sind. Das Erstaunliche dabei ist aber, dass Schwarzbären hoch im Norden bis zu sieben Monate am Stück ganz ohne Klo- und Jausenpausen verpennen können.


Schwarzbär bei der Winterruhe

Um zu klären, wie das die Bären schaffen, haben Biologen der Uni Fairbanks in Alaska Winterlager für die Tiere gebaut und mit Messinstrumenten ausgestattet. Damit konnte eruiert werden, dass ein ruhender Meister Petz gerade ein- bis zweimal pro Minute atmet und seine Herzfrequenz von 55 auf neun Schläge reduziert (Science, Bd. 331, S. 906).

Galt bisher als ehernes Winterschlafgesetz, dass eine um zehn Grad kühlere Körpertemperatur zu einer 50-prozentigen Verringerung des Stoffwechsels führt, reduziert der Bärenkörper seine Aktivitäten auf ein Viertel - und bleibt dabei ziemlich warm. Wie das möglich ist, soll nun erforscht werden: Astronauten oder Patienten könnten davon enorm profitieren. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 18.02.2011)