Die ATV-Serie "WEGA - Die Spezialeinheit der Polizei" wird künftig bei den Drehs Pressebetreuer der Polizei zur Seite gestellt bekommen. Die Reporter, die für die Filmarbeiten eng mit den Beamten arbeiten, waren dazu mit Polizeijacken ausgestattet worden, was für Unmut sorgte, etat.at berichtete. Bei der Polizei begründete man dies mit der notwendigen Kenntlichmachung für hinzukommende andere Einsatzkräfte, wie der Leiter der Pressestelle, Manfred Reinthaler, sagte.

Aus Sicht der Polizei war die "Einbettung" der Journalisten auch optisch notwendig, weil bei WEGA-Einsätzen naturgemäß hektische Szenen entstehen, die vom Filmteam festgehalten werden. Für andere Beamte, die ebenfalls an einen Einsatzort kommen, sollte das Filmteam deshalb auf einen Blick als zugehörig erkennbar sein. Warum man das Filmteam nicht mit "Presse"-Jacken ausgestattet habe? Für Reinthaler "eine Überlegung wert", wie er sagte. Allerdings solle die Arbeit mit dem Team künftig ohnehin mit einem Betreuer von der Polizeipressestelle von statten gehen.

Die Polizeijacken hatten zu Beschwerden vom Roten Kreuz geführt, als ein Einsatz bei einer Notschlafstelle in Wien gedreht wurde. Das Material von dem Dreh wurde vernichtet, ATV betonte auch, nie direkt in der Notschlafstelle gedreht zu haben. Aus Sicht des Roten Kreuzes "ist die Sache vom Tisch", wie Sprecher Andreas Zenker am Mittwoch sagte.

Persönlichkeitsrechte

Laut Reinthaler legt man bei den Drehs großes Augenmerk darauf, dass die Persönlichkeitsrechte von gefilmten Personen nicht verletzt würden. So seien die Protagonisten stets verpixelt, auch bei Bildern aus der unmittelbaren Umgebung achte man darauf, dass die gezeigten Aufnahmen nicht unmittelbare Rückschlüsse auf die Identität der Beamtshandelten zulasse.

Dass Befremden herrsche, wenn sich eine Person mit "Polizei"-Jacke in Begleitung von Wega-Beamten als Reporter entpuppt, kann Reinthaler grundsätzlich verstehen, wie er sagte. Allerdings lege man großen Wert auf die Feststellung, dass das Filmteam immer erst nach dem Einsatz vordringe und sich stets deklariere. "Niemand wurde im Unklaren gelassen." Außerdem hole man die notwendigen Genehmigungen ein.

Polizei "hochzufrieden" mit der Serie

Grundsätzlich ist man bei der Polizei hochzufrieden mit der Reportagereihe, sagte Reinthaler: "Hier gelingt es, realistisch die Arbeit der Wega darzustellen und auch die Menschen dahinter zu zeigen." Dass die Fernsehzuschauer das Produkt ebenfalls goutieren, macht sich mittlerweile bei der Wega selbst bemerkbar. "Wir können uns vor Anfragen aus Schulen, die die Beamten einladen wollen, kaum mehr retten."

ATV zeigt noch zwei reguläre Folgen von "WEGA - Die Spezialeinheit der Polizei", die jeweils montags um 20.15 Uhr laufen. Am 28. Februar gibt es außerdem eine Spezialfolge, in der die Geschichte der berüchtigten Opernballdemos aus Sicht der Wega gezeigt wird, die ebendort alljährlich für Sicherheit und Ordnung zu sorgen hat. Im Schnitt hatte die Sendung in den ersten sechs Folgen 161.000 Seher. (APA)