Zielfahnder des Landeskriminalamtes (LKA) Oberösterreich haben das letzte flüchtige mutmaßliche Mitglied der "Dalton"-Bande, die mehrere Banken und Postämter überfallen hat, festgenommen. Die 43-jährige Verdächtige war vom Zugriff so überrascht, dass sie keinen Widerstand leistete und auch keine Möglichkeit zur Flucht hatte. Das berichtete Walter Folger vom Landeskriminalamt (LKA) Oberösterreich.

Gegen die mutmaßliche Täterin bestand seit Oktober des Vorjahres ein Haftbefehl. Seither war sie auf der Flucht. Die Frau wurde bei einem Besuch bei ihrer Familie in Wels gefasst. Sie stehe im Verdacht, bei mehreren Banküberfällen das Fluchtfahrzeug angemietet beziehungsweise gelenkt sowie Banken vor den Überfällen ausspioniert zu haben. "Die Verdächtige war unstet. Sie hielt sich jeweils nur ein paar Tage an einem Ort auf, dann zog sie weiter", schilderte Folger.

Die Fahndungsgruppe fand heraus, dass die Verdächtige sich Dienstagvormittag zu einem Besuch bei ihrer Mutter und ihrer Schwester in deren Wohnung in Wels aufhielt. Die 43-Jährige war vom Zugriff so überrascht, dass sie keinen Widerstand leistete und auch keine Möglichkeit zur Flucht hatte. Sie wurde nach ihrer Festnahme über Auftrag der Staatsanwaltschaft Wien in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert.

Die "Daltons" haben von 2007 bis 2009 in Österreich ihr Unwesen getrieben. Achtmal haben die Mitglieder der Bande in unterschiedlicher Zusammensetzung Banken in Wien und einmal eine Postfiliale in Wels - am 20. Dezember 2007 - beraubt. Sie haben bei den Überfällen insgesamt mehr als 1,2 Millionen Euro erbeutet. Den Spitznamen verdankten die 1,65 bis 1,85 Meter großen Serientäter ihrem Aussehen: Das Trio erinnerte wegen der aufsteigenden Körpergröße an die Comic-Bösewichte und maskierte sich mit falschen Bärten und Schlapphüten. (APA)