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Washington - NASA-Forscher habe eine überschwängliche erste Bilanz des Vorbeifluges ihrer Raumsonde "Stardust" am Kometen Tempel 1 gezogen. "Wenn Sie mich fragen, ob die Mission 100-prozentig erfolgreich war, muss ich verneinen. Die Mission war 1000-prozentig erfolgreich", erklärte Joe Veverka, Professor an der Cornell Universität und Leiter der Mission, hocherfreut am Dienstag (Ortszeit).

Im Bild: Vier verschiedene Ansichten des Kometen.

Foto: APA/EPA/NASA/JPL-Caltech/Cornell

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Die Raumsonde hatte sich Tempel 1 am Dienstagmorgen MEZ mit einer Geschwindigkeit von 10,9 Kilometern pro Sekunde auf bis zu 178 Kilometer genähert und 72 hochauflösende Fotos von der Oberfläche des Himmelskörpers geschossen.

Die Wissenschafter haben nun reichlich Material, um herauszufinden, was mit einem Kometen passiert, nachdem er in einer Umlaufbahn um die Sonne gekreist ist. Sie wollen die neuen Fotos mit  Aufnahmen aus dem Jahr 2005 vergleichen. Damals hatte die Sonde "Deep Impact" dem Himmelskörper einen Besuch abgestattet, ein 370 Kilogramm schweres Geschoss auf den Kometen abgefeuert und damit einen Krater gerissen.

Im Bild: Eine bisher unbekannte Seite des Kometenkerns.

Foto: REUTERS/NASA/JPL-Caltech/Cornell

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Auf den neuen Bildern ist dieser Krater mit einem Durchmesser von geschätzten 150 Metern erstmals zu sehen. Die Aufnahmen zeigen, dass der Krater aus relativ weichem Material bestehen muss, da vieles von dem damals aufgewirbelten Staub und Gestein wieder in die Grube zurückgerutscht ist. "Der Komet hat sich sozusagen zum Teil selbst geheilt", erläuterte der NASA-Astronom Pete Schulz.

Im Bild: Links die Stelle vor dem Einschlag des Geschosses (Juli 2005), rechts ein aktuelles Bild der Einschlagstelle.

Foto: APA/EPA/NASA/JPL-Caltech/Cornell

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Blicken wir auf das Rendezvous in rund 336 Millionen Kilometer Entfernung von der Erde zurück ...

Im Bild: Der Komet Tempel 1 kurz vor dem Rendezvous aus der Sicht von "Stardust". Die Aufnahme entstand um 5.36 Uhr MEZ, also wenige Sekunden vor dem Flyby; zu diesem Zeitpunkt war Tempel 1 von der Sonde noch etwa 2.200 Kilometer entfernt.

Foto: NASA/JPL-Caltech/Cornell/AP/dapd

Bilder einer Annäherung (5.35 Uhr MEZ): Zwischen der obersten und der untersten Aufnahme liegen rund 340 Kilometer und etwas mehr als eine Sekunde; der Flyby ist noch ca. 5 Sekunden entfernt.

Foto: NASA/JPL-Caltech/Cornell

Das Rendezvous fand um 5.41 Uhr MEZ statt. Gut eineinhalb Stunden später richtete die Sonde ihre Antenne aus und begann damit, Daten zur Erde zu funken. Das Besondere: Tempel 1 bekam nun schon zum zweiten Mal Besuch von der NASA. 

Im Bild: "Stardust" ist etwas mehr als 1.000 Kilometer von Tempel 1 entfernt.

Foto: NASA/JPL-Caltech/Cornell

Die neuen Fotos zeigen außerdem Teile des Kometen, die bei der letzten Mission nicht fotografiert wurden. Neben den Bildern sammelte die Raumsonde Informationen über die Zusammensetzung und Menge von Staubpartikeln, die von Tempel 1 abgesondert werden. Die Astronomen versprechen sich davon Aufschlüsse, wie der Himmelskörper vor Millionen von Jahren entstanden ist.

Im Bild: Sekundenbruchteile später ist der Kometenkern auf doppelte Größe angewachsen und 946 Kilometer entfernt.

Foto: NASA/JPL-Caltech/Cornell

Seit 2005 hat Tempel 1 in seinem Orbit die Sonne umkreist. Astronomen haben nun die Möglichkeit, Entwicklungen auf dem Kometen zu untersuchen.

Im Bild: Je näher die Sonde dem Kometen kommt umso mehr Details von der Oberfläche werden sichtbar.

Foto: NASA/JPL-Caltech/Cornell

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"Hier haben wir die Chance, zu sehen, was sich verändert hat und wie viel sich verändert hat" sagt Joseph Veverka, Professor für Astronomie von der Cornell Universität. "Auf diese Weise können wir damit beginnen, die Geschichte einer Kometenoberfläche zu enträtseln."

Die Auswertung der Daten durch die Experten wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Im Bild: Tempel 1 am 3. Juli 2005 - 67 Sekunden nachdem der Komet vom "Deep Impact"-Geschoss getroffen wurde.

Foto: REUTERS/NASA/JPL-Caltech/UMD

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Es handelt sich um die letzte Mission der Raumsonde, die bereits seit 1999 im Einsatz ist und nun kaum mehr Treibstoff hat. Seit ihrem Start hat sie beinahe sechs Milliarden Kilometer im Weltraum zurückgelegt und mehrere Kometen besucht. Bis ihr aber die Energie vollständig ausgeht, macht sie noch Bilder vom Kometen und schickt diese zur Erde ... (red/APA/dpa)


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NASA's Stardust

Foto: NASA, File/AP/dapd