Bild nicht mehr verfügbar.

Moskau - Das bisher umfassenste Mars-Experiment in der Geschichte der Raumfahrt hat ein wichtiges Etappenziel erreicht: Im Rahmen des "Mars500"-Projektes im Moskau sind drei Projektteilnehmer nach neun Monaten "Flug" virtuell auf dem Roten Planeten gelandet.

Foto: AP/IBMP, Oleg Voloshin

Bild nicht mehr verfügbar.

Zwei Teilnehmer haben in Moskau bereits erste Schritte auf dem nachgestellten Roten Planeten unternommen. Der Italiener Diego Urbina und der Russe Alexander Smolejewski stiegen am Montag nach mehr als achtmonatiger Isolation erstmals für insgesamt 72 Minuten aus einem Forschungscontainer.

Foto: Sergey Ponomarev/AP/dapd

Bild nicht mehr verfügbar.

"Die Mission war erfolgreich", teilte das Institut für biomedizinische Probleme (IMBP) nach Angaben der Agentur Itar-Tass mit. Auf dem in einer IMBP-Halle simulierten Himmelskörper rammten die in Raumanzüge gekleideten Männer mehrere Fahnen, darunter die russische Trikolore, in den Sand und entnahmen Bodenproben.

Foto: APA/EPA/NTV

Bild nicht mehr verfügbar.

"Jahrhundertelang haben Europäer die Erde erforscht", sagte Urbina. "Nun kann ich mir vorstellen, wie es sein wird, wenn der erste Mensch seinen Fuß auf den Mars setzt." Smolejewski widmete seine Teilnahme an dem Projekt Mars500 dem Flug des ersten Menschen im All, dem Kosmonauten Juri Gagarin, vor rund 50 Jahren.

Foto: APA/EPA/SERGEI ILNITSKY

Bild nicht mehr verfügbar.

Wie auf dem Roten Planeten erleuchten nur Sterne die steinige Oberfläche. In Moskau dienen Leuchtdioden als schwach leuchtende Punkte über dem zehn Meter langen und sechs Meter breiten Areal. Smolejewski und Urbina sowie der Chinese Wang Yue werden in den kommenden Tagen zwei weitere Ausflüge unternehmen. Dabei hilft ein Fahrzeug ("Marsmobil").

Foto: REUTERS/Sergei Karpukhin

Bild nicht mehr verfügbar.

Drei weitere Probanden - die Russen Alexej Sitjow und Suchrob Kamolow sowie Romain Charles aus Frankreich - warten bis Ende Februar im benachbarten "Mutterschiff" auf ihre Kollegen. Die sechs "Raumfahrer" simulieren seit Juni 2010 auf dem IMBP-Gelände einen Flug zum Mars und zurück. Dafür leben sie noch bis Anfang November in fast völliger Isolation. An dem Projekt beteiligen sich auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie die Europäische Weltraumbehörde (ESA). An einem früheren Experiment über 105 Tage hatte in Moskau der Bundeswehr-Hauptmann Oliver Knickel teilgenommen.

Foto: Ivan Sekretarev, file/AP/dapd

Bild nicht mehr verfügbar.

Eine reale Mars-Expedition könnte nach Einschätzung der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos in etwa 20 Jahren stattfinden. Eine bemannte Reise zum Roten Planeten werde aber multinational sein, da kein Land in der Lage sei, ein derart kompliziertes und kostspieliges Projekt im Alleingang umzusetzen, sagte Roskosmos-Vizechef Vitali Dawydow. "Ich zweifle nicht daran, dass Russland und die USA sowie die europäischen Staaten an einer solchen Expedition teilnehmen werden. Außerdem steht die Tür für Länder wie China offen." (red/APA/dpa)

Foto: REUTERS/Sergei Karpukhin