Auf jeder Doppelseite wird eine Aufgabe gestellt.

Foto: Lappan Verlag

Hier müssen Profis ran. Leute, die viel Zeit haben. Und vor allem gute Augen - wie ein Test zu Hause eindrucksvoll bestätigt hat. Seither ist klar: Der Herr Vater braucht schleunigst eine neue Brille.

Soren Tomas und Karsten Mungo Madsen legen mit "Such Professor M. - Eine Reise durch die Zeit" ein ausgefuchst kleinteiliges Wimmelbuch vor. Der böse Herr Professor hat zehn Räder der Weltuhr gestohlen. Auf der Jagd nach ihm geht es für die Buchhelden - "die vier coolen Freunde" - durch die Epochen.

Wie üblich bei Wimmelbüchern sind die Illustrationen überbordend. Auf jeder Doppelseite wird eine Aufgabe gestellt. Die Leserschaft soll etwa ein Zeitrad, zwei Zeitmesser, den Zeitzünder, zehn Räuber, fünf Schweine und eine Ratte suchen.

Schon dieses eine Beispiel zeigt: Man ist beschäftigt. Also wird gesucht und gesucht. Die Figuren sind übrigens nicht einmal einen Zentimeter groß. Brille her! Der Verlag wirbt auch damit, dass es "viele Informationen zu den verschiedenen Epochen" gibt. Das ist etwas übertrieben.

Wer wirklich Bescheid wissen will, sollte andere Bücher wählen. Andererseits: Zum "Reinschnuppern" reicht es. Weil Suchen müde macht, manch' Auge nicht alles entdecken wird, was es zu suchen galt, haben die Autoren Gnade walten lassen: Am Buchende gibt's die Auflösung. (Peter Mayr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.02.2011)